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Deutsche Seemannsmission in Hamburg R.V.

Aus der Geschichte der Seemannsmission in Hamburg - Krayenkamp

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History

The German Seamen's Mission in Hamburg was founded in the year 1891 by Pastor Jungclaussen. The time before he worked in Cardiff (Great Britain) as a port chaplain too. The necessity and misery were in all ports similar to all seamen.

Many seamen lived in hostels without been able to pay their bill. After a while they had to pay and in fact of this the inkeepers "sold" these seaman to ships for getting their money. When these seamen went back to Hamburg after their trip the same problem started again.

In this situation the church began with their work. The first bigger seamen's hostel in Wolfgangsweg opened in the year 1906. Before this time there was only a small christian house at Pinnasberg.

During this century there were many turning-points in the history of the German Seaman'smission in Hamburg. In the time of the World War I there lived about 100.000 seaman in Germany. Today there are about 14.000.

In the time between 1920 to 1933 we had a time of social misery and political conflicts in Germany. After a short time of seemingly silence and peace the World War II began.

The seamen's hostel in Wolfgangsweg was rebuilt after it was bombed down in this terrible war.

1959 we left the old seamen's hostel and up to now the seamen are living in the "new" house in Krayenkamp.


Die christliche Seefahrt hat in der Freien und Hansestadt Hamburg eine lange Tradition:

Die Schipper und Schippsmannen, die Koplüde und Schippsherren der Hanse waren es, die nicht nur Handel und Gewerbe, sondern auch das Christentum in die damals noch nicht christlich missionierten ostbaltischen Küstenregionen hineintrugen und christliche Kultur und Zivilisation, christliche und soziale Grundbegriffe von Ordnung, Recht und Brüderlichkeit mit sich brachten. Durch die Seefahrt verbreitete sich auch der christliche Geist in der Welt.

In gildeähnlichen Brüderschaften (Islandfahrer, Flandenfahrer, Bergenfahrer) nahm man sich schon früh der Schwachen, Witwen und Waisen an. Daraus ging die Seefahrer-Armen-Brüderschaft hervor. Im Trosthaus kümmerte man sich um die Bedürftigen. - Die Casse der Stücke vom Achten war zunächst zum Freikaufen von versklavten Seeleuten aus arabischer Piraten-Herrschaft gegründet worden,

wurde später aber - bis heute - Träger sozialer Hilfen Seefahrer­Altenheim).


Schon in seiner Rede auf dem Wittenberger Kirchentag von 1848 rief Johann Hinrich Wichern

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die Kirchen in Deutschland dazu auf, den kirchlich entfremdeten Matrosen in ihrer geistlichen und materiellen Not in innerer Mission zu helfen. Einzelne Christen oder Vereinigungen engagierter Kirchenmänner griffen diesen Ruf auf und begannen mit der Arbeit der Seemannsmission für deutsche Seeleute nach britischen Vorbildern zunächst in England und Wales. Die offizielle Kirche in Deutschland hat ihre Verantwortung für ihre seefahrenden Gemeindeglieder erst Jahrzehnte später akzeptiert.

In früheren Zeiten machten, gerade wenn die nächste Heuer noch lange nicht in Sicht war, die Heuerbaase ein gutes Geschäft mit ortsunkundigen Matrosen. Diese Wirtsleute aus St. Pauli fuhren im letzten Jahrhundert den ankommenden Schiffen mit Ruderbooten auf der Elbe entgegen, um ihre Dienste anzubieten. Da wurden auf den letzten Kilometern vor den Landungsbrücken schon Verträge abgeschlossen: Zimmer mit Frühstück. Zwar hatte es auch in den 1870er Jahren schon kleinere Heime unten am Pinnasberg gegeben, meist von christlichem Engagement inspiriert, aber diese Wohltätigkeit stieß schnell an finanzielle Grenzen. So blieben oft nur die ausgefuchsten Heuerbaase, die manchmal auch Menschenhändler waren. Mit guten Kontakten zu den Hamburger Kontoren und Reedern versehen, hatten sie ihre Gäste, die im ersten Rausch des Landgangs kräftig Schulden gemacht hatten, bald in der Hand. So kassierten sie bei einem neuen Job ihrer Mieter gleich noch eine Vermittlungsgebühr. Dann kamen aber Anfang dieses Jahrhunderts die deutschen Seemannsmissionare auf den Gedanken, dass Traktätchen, Bordbesuche und gelegentliche Bibelstunden allein zwar Gott freuten, den Matrosen aber nicht immer direkt halfen.


Wichtige Daten aus der Geschichte der Deutschen Seemannsmission in Hamburg:

1715 erste Schiffsprediger auf hamburgischen Schiffen

1874 richtet die Hamburger Stadtsmission erstmals eine Sektion für Matrosen ein.

1887 gründet Pastor Ninck von St. Anschar das erste Seemannsheim am Pinnasberg.


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Im Jahre 1889 wurden für Hamburger Reeder etwa 60 große Handelsdampfer neu gebaut! In den Gründerjahren expandierte auch die deutsche Seeschifffahrt enorm. Zur Zeit der Gründung der Seemannsmission in Hamburg hielten sich im Bereich des Hafens Hamburg ständig mindestens 5.000 heuersuchende Seeleute auf. Jährlich wurden in Hamburg damals 50.000 bis 60.000 Seeleute an- und abgemustert.

1891 nachdem der Lutherische Verband der Deutschen Seemannsmission den Pastor Jungclaußen aus Cardiff in England beauftragt hatte, die Arbeit in Hamburg aufzunehmen, tritt dieser am 1.4.1891 sein Amt als Seemannspastor in Hamburg an.

Aus dem „Handbuch der Deutschen Evangelischen Seemannsmission“ 1912 von Seemannspastor Richard Münchmeyer

... als besonders Bemerkenswertes aussagen, daß sie in der deutschen Heimat selbst ins Leben gerufen wurde und als erste Seemannsmission in Deutschland bezeichnet werden muß. 2)

Die Anregung zur Gründung der Seeannsmision in Hamburg ging von Pastor Jungclaußen aus, der damals in Cardiff wirkte. .

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Der vierte Bericht seines Komitees in Hannover (1891) sagt darüber:

,,Was endlich die in Hamburg zu errichtende Station betrifft, so hat Herr Pastor Jungclaußen seit Jahren immer aufs neue die Notwendigkeit betont, die in Hamburg an- und abmusternden Seeleute auf den besonderen Wegen der Seemannsmission kirchlich zu bedienen. Seine Wünsche gewannen eine greifbare Gestalt in dem unterm 14. Februar 1890 an den unterzeichneten Ausschuß gerichteten Antrage: ,, ,,Der geschäftsführende Ausschuß wolle auf der nächsten Delegiertenkofierenz der Gesamtvereine beantragen: 1. in der Überschrift des Statuts die Worte ,,im Auslande" zu streichen, so daß dieselbe lautet: ,,Statut betreifend die kirchliche Versorgung deutscher Seeleute durch die verbündeten deutsch-lutherischen Vereine für Innere Mission", 2. für das Jahr 1891 die Inangriffnahme der Seemannsmission in Hamburg zu beschließen. "" Dieser Antrag Jungclaußen wurde der Ausgangspunkt einer bedeutsamen Entwicklungsstufe der deutschen Seemannsmission. Folgende ihm zu Grunde liegenden Hauptgesichtspunkte entnehmen wir dem oben genannten Bericht. Der Antragsteller geht von der Voraussetzung aus, ,,daß die Entwicklung der deutschen Reederei, die das Verdrängen fremder Schiffe aus dem deutschen Frachtverkehr bezwecke, vermutlich eine größere Anhäufung deutscher Seeleute in den Heimathäfen zur Folge haben werde, die kurz vor oder nach der Abmusterung durch die Versuchungen des Hafenlebens stark gefährdet seien. Der Seemann bedürfe gerade dann der bewahrenden und sein sittliches und religiöses Leben schützenden Fürsorge der Mission. Nach Lage der Dinge seien die lokalen Kirchengemeinden - es kamen Hamburg und Bremerhaven in Betracht - durchaus nicht imstande, diese Fürsorge zu übernehmen. Es könne auch nicht der Billigkeit entsprechen, diese Aufgaben den lokalen Kirchen oder Vereinen allein aufzubürden, da die Masse der Seeleute aus allen Gegenden und in bedeutendem Prozentsatz aus dem Innenland nach den Seeplätzen zusammenströme. Auch die Organisation der innern Mission könne das Bedürfnis wegen der Eigenartigkeit der Seemannsmission nicht decken. Durch eine ausreichende Missionstäligkeit würde der größte Teil der seefahrenden Jugend segensreich beeinflußt werden, was des weiteren eine unverkennbare Hebung des ganzen Seemannsstandes zur Folge haben würde.“ -


Fußnoten:

1) Der Zentral-Ausschuß für Innere Mission sagt in seinem 32. Bericht 1889/90 S. 43: „Das unsere Hilfe zur Begründung von Einrichtungen für Seemannsmission für Shanghai und Capstadt erbeten ist, darf nicht unerwähnt bleiben. Leider waren wir außer Stande, diese Bitten zu erfüllen, da uns die Mittel hierzu vollständig fehlen.“ - Von welcher Seite diese Bitten gestellt worden waren, sagt der Bericht nicht. Die Tatsache soll aber hier nicht unerwähnt bleiben.

2) Soweit Hamburg hierbei in Betracht kommt, sei bemerkt, daß wir dort schon in den achtziger Jahren (vgl. S. 95) erneute Ansätze zur Seemannsfürsorge antreffen. 1880 wurde nach dem englischen Muster der .Strangers-Rests" = Fremdenruhe in St. Pauli eine „Seemanns-Ruhe“ gegründet. Dies Unternehmen scheint in Pastor Roosen, der es als Vorsitzender des Vorstandes auch fernerhin leitete, seinen Urheber gehabt zu haben. Obgleich es sich bei der Gründung der „Seemanns-Ruhe“ um Seemannsfürsorge handelte, wurde dieser Standpunkt in der Folge aufgegeben und die „Seemanns-Ruhe“ wurde zu einer allgemeinen Fremdenruhe, wie denn auch der zehnte Jahresbericht (Hamburg, H. O. Persiehl), der vom März 1891 datiert, neben der Benennung „Seemanns-Ruhe“ gleichsam als nähere Begriffsbestimmung die Benennung (,,Stranger's Rests") führt. Der Bericht führt aus, daß die“Seemanns-Ruhe“ in den 10 Jahren ihres Bestehens 70000 Besuche zu verzeichnen hat. Von den Besuchern heißt es S. 10: .Außer den Seeleuten kommen Leute der verschiedensten Stände in die „Seemanns-Ruhe". Und Seite 6 wird ein Jünglingsverein erwähnt, „welcher aus hier gebürtigen oder hierselbst in Arbeit getretenen früheren Besuchern der Seemannsruhe besteht" Im Jahre 1887 gründete der bekannte Pastor Nink ein Seemannsheim in einem gemieteten Hause.

Im Jahr vorher hatte Nink im „Nachbar" den Brief eines deutschen Matrosen veröffentlicht, der über die Vernachlässigung der deutschen Seeleute klagte und hinwies auf die englische Seemannsmission. Ob Nink hierdurch angeregt wurde zu seinem Unternehmen oder durch die damals schon ziemlich weitverbreiteten Nachrichten über die seemännische Not und die Schritte zu ihrer Abhilfe, ist dem Verfasser nicht bekannt. Er legte damals in einem Briefe an Nink Verwahrung ein gegen den allgemein gehaltenen Vorwurf in dem genannten Briefe, daß von deutscher Seite nichts für deutsche Seeleute getan werde. Leider starb der Begründer des Seemannsheims in Hamburg bald, nachdem es in Gebrauch genommen worden war. Das Heim wurde nun dem Verwalter überlassen, der es auf eigene Rechnung führte.

Diese Einrichtung bewährte sich nicht. Es stellten sich Unzuträglichkeiten ein, und der Zweck, den Nink im Auge gehabt, wurde nicht erreicht. Erst als Pastor Jungclaußen sein Amt als Seemannspastor in Hamburg angetreten hatte, wurde durch seinen Einfluß das Heim in die Bahn gelenkt, die der Absicht seines Gründers entsprach (siehe unten.).


Am 15.Juni 1891 wird das Hülfskomitee für deutsche Seemannsmission in Hamburg gegründet.

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Senator O'Swald (späterer Bürgermeister) übernimmt den Vorsitz


 Protocoll

über die constituierende Versammlung des Hülfskomitees für deutsche Seemannsmission in Hamburg

Die von Herrn Pastor Lindner als Schriftführer des Vereins für innere Mission und von Herrn Pastor Jungclaußen als von dem Komitee für kirchliche Versorgung deutscher Seeleute hier angestellten Seemannspastor für den 15. Juni 1891 convocierte Versammlung wird von Herrn Hauptpastor Behrmann mit Gebet und einer auf die Wichtigkeit der Seemannsmission hinweisenden Ansprache eröffnet.

Anwesend sind außer den Genannten die Herren Oscar Ruperti, Rudolf Crasemann, Adolph Bernitt, G.H. Heintze, Wasserschout Tetens. - (unteres Bild)

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1. Herr Pastor Jungclaußen teilt mit, daß die Herren Dr. Lauenstein und Kapitän Weickhmann, als beruflich verhindert, ihr Nichtkommen angezeigt, sowie daß Herr Senator O'Swald sich bereit erklärt hat, in das Komitee einzutreten, auch eine eventuell auf ihn fallende Wahl zum Vorsitzenden anzunehmen, daß außerdem Herr Dr.Goßler, Vorsitzender des Seeamtes sich ebenfalls zum Eintritt in das Komitee bereit erklärt hat. -

2. Darauf wird dem Herrn Pastor Jungclaußen das Wort zur kurzen Orientierung über das Werk der Seemannsmission gegeben. Derselbe hebt hervor, daß die Seemannsmission nach seiner mehrjährigen Praxis in Cardiff sich ebenso notwendig wie erfolgreich erwiesen habe und daß die in verschärftem Maße sich geltend machenden kirchlichen und sittlichen Notstände des Seemannslebens in Hamburg auch hier nicht erfolglos bekämpft werden würden, sobald nur die Arbeit nach bewährten Grundsätzen gethan würde, was sich bei den bisher für die Seeleute hier gehaltenen Gottesdiensten auch schon gezeigt habe.

3. Es wird dann zur Bildung des Komitees geschritten. Sämtliche Anwesende erklären sich bereit, demselben beizutreten. Herr Senator O'Swald wird zum Vorsitzenden, zum stellvertretenden Vorsitzenden auf Vorschlag von Herrn Pastor Lindner Herr Hauptpastor Behrmann, zum Kassierer Herr Heintze, welcher die Geldsendungen der Mission schon bisher besorgt und zum Schriftführer Herr Pastor Jungclaußen gewählt. Sämtliche Herren nehmen die Wahl an.

4. Von mehreren Seiten wird in Anregung gebracht, nochmals mit Herrn Guido Wolf über seinen Eintritt in das Komitee zu verhandeln, zu demselben Zweck mit Herrn Pelzer als Vorsteher der Seemannskasse Rücksprache zu nehmen, welchen Vorschlägen Folge gegeben werden soll.

5. Bei dem zweiten Punkt der Tagesordnung, der Feststellung eines zu erlassenden Aufrufes wird von Herrn Pastor Jungclaußen ein Entwurf vorgelesen. An denselben knüpft sich eine Besprechung. Herr Pastor Lindner empfiehlt statt des Titels "Hülfskomitee für kirchliche Versorgung deutscher Seeleute" - "Hülfskomitee für deutsche Seemannsmission in Hamburg". Von verschiedenen Seiten wird dieser Ausdruck um so mehr empfohlen, als er im Gebrauche einfach und deshalb praktisch sei, sowie auch der Stellung des hiesigen Komitees zu dem geschäftsführenden Ausschuß des Komitees für kirchliche Versorgung deutscher Seeleute in Hannover nichts präjudiziere. Hinsichtlich des letzteren gibt Herr Pastor Jungclaußen noch nähere Auskunft und betont, daß auch von dem oben erwähnten Ausschuß eine Abhängigkeit des Hamburger Komitees keineswegs gewünscht, vielmehr eine völlig koordinierte Arbeitsgemeinschaft angestrebt werde. Herr Pastor Lindner hebt hervor, daß das hiesige Komitee seine Selbständigkeit am besten durch die zu leistende Hülfe zur Geltung bringen werde. Im Übrigen soll der Entwurf in verkürzter und präzisierter Form vor seiner Veröffentlichung im Herbste den Herren Mitgliedern zur Begutachtung vorgelegt, namentlich auch die nächsten Zwecke, wofür gesammelt werden soll, klar bezeichnet werden.

6. Von Herrn Pastor Lindner wird ein Einführungsgottesdienst für Herrn Pastor Jungclaußen in der Anschar-Kapelle vorgeschlagen, bei welchem Herr Hauptpastor Behrmann die Einführungsrede halten möge. Dieser spricht die Hoffnung aus, daß einem Sonntagsabend-Gottesdienst in St. Michaelis die Teilnahme nicht fehlen werde, woraufhin die Bestimmung getroffen wird, daß die Einführungsfeier gleichzeitig mit dem Erlaß des Aufrufs im Herbste stattfinden solle.

Wasserschout Tetens, Mitbegründer des Hülfskomitees für deutsche Seemannsmission in Hamburg, der heutigen Deutschen Seemannsmission in Hamburg R.V., gab 1889 im Hamburger Verlag G. W. Niemeyer Nachfolger seine Lebenserinnerungen "Vom Schiffjungen zum Wasserschout" heraus. Dieses inzwischen auch antiquarisch kaum noch zu erstehende, sehr interessante Buch habe ich in großen Teilen mit in meinen 4. Band der Reihe "Seemannsschicksale" unter dem Titel "Unter Segeln und mit Dampf" aufgenommen.


Quellengemäß um 1912 dargestellt von D. th. F. M. Harms:

Senator O‘Swald, Vorsitzender der Deputation für Handel und Schiffahrt, der schon früher reges Interesse für die Seemannsmission bewiesen hatte, wurde der Vorsitzende des Komitees, und stellvertretender Vorsitzender Hauptpastor Behrmann.  „Inbetreff der Stellung dieses neuen Komitees zu dem geschäftsführenden Ausschuss der verbündeten lutherischen Vereine in Hannover wurde der gegenseitige Wunsch brüderlicher Arbeitsgemeinschaft zum Ausdruck gebracht.  Die näheren Modifikationen des Arbeitsverhältnisses wurden späterer Regelung vorbehalten (* Bericht des geschäftsführenden Ausschusses usw. über 1891, S. 32.)  

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Dem ersten Bericht Jungklaußens über seine Tätigkeit auf seinem neuen Arbeitsfelde (*  Am a. 0.) entnehmen wir noch folgende interessante Einzelheiten Ein von ihm angeregter Vorschlag ging dahin, einen einheitlichen Mittelpunkt für die Arbeit zu beschaffen und von vornherein die Erbauung einer Kapelle und eines Vereinshauses, beides in einem Gebäude vereinigt, ins Auge zu fassen. (* Wurde dieser Antrag auch zunächst als verfrüht vorn Komitee zurückgestellt, gelangte er doch später, wenn auch in etwas anderer Gestaltung (siehe unten) zur Ausführung.)  Um die Teilnahme der christlichen Gemeinde für die Seemannsmission zu gewinnen, wurde in der zu dem Zweck von Hauptpastor Behrmann zur Verfügung gestellten St. Michaeliskirche ein Gottesdienst gehalten, in dem Pastor Jungklaußen über dies Liebeswerk predigte und Hauptpastor Behrmann ihm herzliche Grüße und Segenswünsche darbrachte.  Für seine eigentliche pastorale Tätigkeit musste Jungklaußen sich zunächst mehrere Stützpunkte aufsuchen.  Einer derselben war das bereits genannte Ninksche Seemannsheim, in dem er zunächst Bibelstunden und dann auch, als ihm, einem dringenden Bedürfnis entsprechend, dessen Inspektion übertragen worden war, die Morgen- und Abendandachten hielt.  Weitere Stützpunkte fand er in dem amtlichen Seemannshaus, wo er eine Morgenandacht, und in dem Evangelischen Vereinshaus in St. Pauli, wo er sonntäglich Gottesdienst abhalten konnte, wozu ihm vom Senior der Hamburger Kirche die venia concionandi erteilt wurde.   Dass dem ersten Sonntagsgottesdienst drei Seeleute und sieben Handwerksburschen beiwohnten, verdient um so mehr Erwähnung, als sich im Laufe von zwei Monaten das Blatt wendete, indem die Zahl der seemännischen Teilnehmer 214 und die der Handwerksgesellen 157 betrug.  Ein recht wichtiger Wirkungskreis des neuen Seemannspastors war ferner das Seemannskrankenhaus mit seinen 60 bis 70 Kranken, „Söhne aller Nationen, oft auch Neger und Hindus, der Mehrzahl nach aber Deutsche“, wo bis dahin noch keine geordnete Seelsorge getrieben worden war.  Gegen Ende des Jahres wurden sodann in dem höchst günstig gelegenen Gebäude der englischen reformierten Kirche mehrere Zimmer gemietet, und als Lesezimmer in Gebrauch genommen, sowie eine Wohnung für einen nun als Gehilfen in die Arbeit eingetretenen Kandidaten eingerichtet, nachdem schon vorher der Wochenabendgottesdienst aus dem Seemannshaus in das gleiche Gebäude hatte verlegt werden müssen.  Erwähnenswert ist ferner — last, but not least — weil von Schlaf- und Heuerbaasen gewöhnlich nicht viel Gutes zu berichten war, das Entgegenkommen, das ein christlich gesinnter Heuerbaas, Herr Kahlor, der Mission entgegenbrachte, indem er Pastor Jungklaußen sein Haus zum Abhalten einer Bibelstunde zur Verfügung stellte.  Hiermit haben wir in knappem Umriss die umfangreiche Tätigkeit, welche die neue Seemannsmission in Hamburg gleich im ersten Jahre ihres Bestehens entwickelte, geschildert.  Es boten sich ihr aber noch weitere Ziele dar, die ihr fernere Aufgaben stellten.  Und hier sei gleich ein bemerkenswertes Verdienst verzeichnet, das ihr zukommt, indem es gelang, in ihrem vierten Jahre (1894) eine hochbedeutsame Veranstaltung ins Leben zu rufen, nämlich eine Heuerstelle.  Das Heuerwesen lag zum großen Teil sehr im Argen und schädigte die Seeleute in sittlicher wie materieller Hinsicht in erschreckendem Maße, und das Schlimmste war die fast unglaubliche Macht der Heuerbaase, der sich selbst die Reeder beugen mussten. (*Als Schreiber mehrere Jahre vorher in Hamburg den ersten Vortrag über die deutsche Seemannsmission gehalten und in scharfen Worten auf diesen Übelstand hingewiesen hatte, wobei er, nebenbei bemerkt, kaum an Hamburg gedacht, da er über die damals nur im Ausland befindliche deutsche Seemannsmission redete, wurde ihm von einigen Herren, deren Wohlwollen unzweifelhaft war, bedeutet, das dürfe man nicht sagen; denn die Reeder könnten ohne diese Leute schlechterdings nicht fertig werden.) Es wurden nun mit dem Verein Hamburger Reeder Verhandlungen angeknüpft, deren Ergebnis war, dass mehrere Reedereien sich bereit erklärten, einem von der Seemannsmission zu eröffnenden Heuerbureau ihre Schiffe zur Anmusterung zu überweisen. (* Die Hamburg-Amerika-Linie hatte ein eigenes Heuerbureau, berücksichtigte aber auch die neue Heuerstelle.) Die Heuerstelle wurde in Verbindung mit dem schon mehrmals erwähnten Seemannsheim eingerichtet (* Das Heuerbureau wurde im Oktober 1895 von dem Seemannsheim getrennt und unter der direkten Verwaltung des Komitees der Seemannsmission im Seemannshause weitergeführt.  Dies musste infolge einer polizeilichen Maßregel geschehen, nach welcher kein Logierwirt fernerhin ein Heuergeschäft betreiben durfte.  1897 errichtete der Verein Hamburger Reeder eine Heuerstelle; das Heuerbureau der Seemannsmission wurde dadurch überflüssig und ging ein.  Es hatte bahnbrechend auf diesem Gebiete gewirkt und somit seine Aufgabe, die durch einen Notstand geboten war, erfüllt.) und als Verwalter der ebenfalls schon genannte frühere Bootsmann Hillmann angestellt, der als Hausvater des Seemannsheims in Cardiff eine gute Vorbereitung für die Stelle durchgemacht hatte.  Dass die Bestrebungen Jungklaußens in den betreffenden Kreisen nicht ohne heilsamen Eindruck geblieben, geht aus den Bestimmungen hervor, welche die Schlaf- und Heuerbaase, um unlautere Elemente aus ihrer Mitte auszuscheiden, trafen.  Sie nahmen, wie Jungklaußen berichtet, in die neuen Statuten ihres Vereins folgende Verordnung auf: „Der Verein unterstützt ferner alle moralischen und gemeinnützigen Bestrebungen, welche zum Wohl des Seemanns geschaffen werden, z. B. die Seemannsmission.  Wer das Ansehen des Vereins durch vereinswidrige Handlungsweise in geschäftlicher oder moralischer Hinsicht schädigt durch Übervorteilung, Anstalten oder Veranlassung zum Trinken, Duldung von Unsittlichkeiten, kann aus dem Verein ausgeschlossen werden.“

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             Nachdem im Jahre 1893 die Bedeutung der Hamburger Seemannsmission von der dortigen kirchlichen Behörde durch Bewilligung einer jährlichen Beihilfe von 1.000 Mark zur Besoldung eines theologischen Gehilfen für Pastor Jungklaußen anerkannt worden war, wurde ihr 1894 eine schätzenswerte Anerkennung von staatlicher Seite zuteil.  Bislang hatte es ihr an einem eigentlichen Mittelpunkt, einer Heimstätte, gefehlt.  Diesem Mangel wurde dadurch abgeholfen, dass die Verwaltung des staatlichen Seemannshauses dem Seemannsmissionskomitee einen Flügel des zweiten Stockwerkes gegen mäßige Miete überließ, in dem nun ein Kirchensaal, Lesezimmer, Schreibzimmer, Amtszimmer für den Seemannspastor und Wohnung für seinen Gehilfen hergestellt und noch gegen Ende des Jahres in Gebrauch genommen werden konnten.  Somit hatten nun alle dafür in Betracht kommenden Stellen der von Jungklaußen vorgeschlagenen Gestaltung der Seemannsmission in Hamburg, der auch eine für andere deutsche Häfen maßgebende Bedeutung beigelegt wurde, im wesentlichen ihre Zustimmung erteilt, wenn auch die Beschaffung eines eigenen Gebäudes der Zukunft vorbehalten blieb.  Auch das Verhältnis des Komitees der Hamburger Seemannsmission zu dem geschäftsführenden Ausschuss für Seemannsmission in Hannover hatte im gleichen Jahre durch eine vereinbarte „Geschäftsordnung“ eine genauere Bestimmung erfahren, deren wichtigste für uns in Betracht kommenden Punkte wir hier wiedergeben: „§ 2: Der Seemannspastor wird angestellt vom geschäftsführenden Ausschuss in Hannover; letzterer hat etwa vom Hamburger Lokalkomitee eingehende Vorschläge tunlichst zu berücksichtigen.  Gegen den Einspruch des Hamburger Komitees darf keine Anstellung erfolgen.  § 4. Der Seemannspastor steht hinsichtlich seiner Amtsführung unter der Aufsicht des Hamburger Komitees.  Jedoch steht dem Seemannspastor bei etwaiger Meinungsverschiedenheit der Rekurs an den geschäftsführenden Ausschuss in Hannover offen, dessen Entscheidung dann als definitiv anzusehen ist.  Es steht dem geschäftsführenden Ausschuss in Hannover zu, von der Tätigkeit des Seemannspastors in Hamburg zu jeder Zeit Einsicht zu nehmen.  § 5. Die durch die regelmäßige Fortführung der Arbeit entstehenden Kosten werden zu gleichen Teilen von den beiden Komitees getragen.“ (* Bericht des geschäftsführenden Ausschusses usw. Hannover, 1895, S. 55.)

            Wir gehen hier gleich zu den wichtigen Veränderungen über, die das Jahr 1900 der Seemannsmission in Hamburg brachte, deren wichtigste Pastor Jungklaußens Scheiden aus seiner bisherigen Stellung ist, um ein Gemeindepfarramt zu übernehmen.  Diesem Wechsel waren Verhandlungen und Verträge vorausgegangen, deren kurz gedacht werden muss.  Es hatte sich herausgestellt, dass die Seemannsmission in Hamburg der Anlehnung an einen größeren landeskirchlichen Bezirk dringend bedurfte.  Aus verschiedenen Gründen kam Hamburg als solcher nicht in Betracht, und es wurden daher Verhandlungen eingeleitet mit den Organen der benachbarten Schleswig-Holstein‘schen Landeskirche, als deren Ergebnis dem Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein, der drei Mitglieder seines Vorstandes in den Verein für Seemannsmission in Hamburg deputierte, forthin die Berufung und Anstellung des Seemannspastors in Hamburg übertragen wurde.  Der geschäftsführende Ausschuss in Hannover, wie auch der Verein in Hamburg hatte jedoch Einspruchsrecht. (*Bericht des geschäftsführenden Ausschusses 1901, S. 4.)  Der genannte Verein berief als Nachfolger Jungklaußens (* Pastor Jungklaußen ging nach Zarpen bei Lübeck, blieb aber in Verbindung mit der Seemannsmission, besonders auch dadurch, dass er die Redaktion der „Blätter für Seemannsmission“, die auf seine Anregung von ihm und dem Verfasser gemeinsam begründet worden waren, hauptsächlich in der Hand behielt.) Pastor Reimers aus Rieseby in Schleswig-Holstein, der im November 1900 sein Amt antrat.  Der Amtsantritt des neuen Seemannspastors wurde der Ausgangspunkt von Veränderungen, durch welche die Seemannsmission in Hamburg die Gestaltung und Ausrüstung erhielt, deren sie zur befriedigenden Lösung ihrer Aufgabe unweigerlich bedurfte.  Es wird dem Leser nicht entgangen sein, dass die ganze Stellung der Hamburger Seemannsmission etwas unbestimmt und schwankend war.  Bald tritt dieses, bald jenes Verhältnis hervor.  Der Ruhepunkt fehlt.  Sie hat ihr eigenes Komitee, steht in Beziehung zum Komitee in Hannover, zum Kirchenrat der Hamburger Kirche, zur Landeskirche in Schleswig-Holstein und als Bindeglied dieses Verhältnisses sehen wir noch den Schleswig-Holstein‘schen Landesverein für Innere Mission.  Dieser Zustand konnte keine andere Bedeutung als die eines zeitweiligen haben.  Sodann fehlte es noch immer an dem so nötigen eigenen Stützpunkt.  Die gemieteten Räume im Seemannshaus hatten sich als eine schwankende Größe erwiesen, die von den jeweiligen Bedürfnissen anderer, im Vorrecht befindlicher Stellen bestimmt wurde.  Pastor Jungklaußen hatte, wie wir sahen, von vornherein die Beschaffung eines eigenen Gebäudes ins Auge gefasst und als notwendig bezeichnet.  Dieser Plan war, wenngleich in etwas wechselnder Gestalt, geblieben, und man war seiner Ausführung im Laufe der Jahre auch immer näher gekommen, aber diese war nicht zu bewerkstelligen gewesen, weil Schwierigkeiten stets die letzten Schritte gehemmt hatten.  Da tat sich endlich im Jahre 1903 ein Weg auf, der zum Ziele führte.  Die mit Senat und Bürgerschaft gepflogenen Verhandlungen hatten das Ergebnis, dass dem Verein für Seemannsmission einerseits und dem Kirchenvorstand von St. Michaelis andererseits zwei aneinander grenzende Grundstücke käuflich zum Preise von 100 Mark für das Quadratmeter überlassen wurden.  „Der Gedanke: St. Michaelis und die Seemannsmission“ war entstanden. Dieser Gedanke wirkte sich in einer dreifaltigen Gestaltung aus.  Der Kirchenvorstand von St. Michaelis baute eine Gemeindekirche (Lutherkirche), die zugleich für die kirchlichen Zwecke der Seemannsmission bestimmt war; (* Daß der Plan, in Hamburg eine Seemannskirche zu bauen, aufgegeben wurde, ist seiner Zeit in weiteren Kreisen der an der Seemannsmission Beteiligten mit Freuden begrüßt worden, Verfasser, der seinen Standpunkt hinsichtlich der kirchlichen Versorgung der Seeleute am Eingang (S. 103 Anm) dargelegt hat, riet verschiedentlich dringend, von der Ausführung dieses Planes abzusehen, besonders auch in einer Unterredung, die er mit Senior D. Behrmann hatte.  Die norwegischen Seemannspastoren im Auslande sammeln, wo es nur immer angeht, ihre ortsansässigen Landsleute zu ihren Gottesdiensten, was ja freilich unter einem anderen Gesichtspunkt geschehen mag.  Aber die englischen Seemannsmissionen in England sind im Laufe der Jahre immer mehr davon abgekommen, ihre Gottesdienste für Seeleute allein zu halten, und jede Seemannsmission ist, wo die örtlichen Verhältnisse das gestatten, mehr oder minder eine Gemeindekirche geworden, die aber keine parochialen Rechte hat. .Vergl. S.. 156. Bericht von Oehlkers.) der Seemannsmissionsverein baute ein Seemannsheim mit Lesezimmern, Versammlungsräumen usw. und an die Stelle der Schleswig-Holstein‘schen Landeskirche trat die Hamburger Kirche in der Weise, dass der Kirchenvorstand zu St. Michaelis die kirchliche Versorgung der Seeleute durch Anstellung eines Seemannspastors übernahm.  Die Anstellung und Besoldung der neben dem Seemannspastor nötigen Berufsarbeiter verblieb dem Verein für Seemannsmission, dessen Beziehung zu den verbündeten lutherischen Vereinen bzw. zu dem geschäftsführenden Ausschuss in Hannover bestehen blieb.  Pastors Reimers war inzwischen als Pastor an St. Michaelis im Hauptamt und — als vorläufige Maßnahme — Seemannspastor im Nebenamt gewählt worden.  Als ersten Seemannspastor im Hauptamt stellte der genannte Kirchenvorstand im April 1906 Pastor Ditlevsen an, nachdem im gleichen Monat die Einweihung des neuen Seemannsheims, wozu „Glocken der benachbarten Lutherkirche ihre Grüße herübersandten“, stattgefunden hatte.  Somit hatte die Seemannsmission in Hamburg ihren richtigen Ankergrund gefunden, dessen Auffindung nicht zum wenigsten das Verdienst von Pastor Reimers ist.

 


1894 wird im 2.Stock des Hamburger Seemannshauses (heute "Hotel Hafen Hamburg") in der Seewartenstraße eine halbe Etage für die Seemannsmission angemietet.

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Aufrufe zum Bau eines eigenen Vereinshauses finden nicht genügend Widerhall.

1898 entsteht die Fischer- und Schifferstube in Altona.

1899 wird das Hülfskomitee in „Deutsche Seemannsmission in Hamburg R.V.“ umbenannt und erhält den Status des "rechtsfähigen Vereins" nach altem Hamburger Staatsrecht.

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Urkunde zur Erteilung der Rechtsfähigkeit des Vereins (R.V. - vor Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches)

Am 1.August tritt der legendäre "Vater" Friedrich Schlage seinen Dienst als Kolporteur und Seemannsmissionar an, den er bis 1952 in großer Treue ausübt.

1900 löst Pastor Reimers Pastor Jungclaußen ab. 1902 wird der Antrag, der Seemannsmission das Hamburger Seemannshaus in der Seewartenstraße ganz zu überlassen, abgelehnt.

1904 ersteht die Seemannsmission den Bauplatz am Wolfgangsweg und beginnt mit dem Bau des ersten eigenen Seemannsheimes.

1906 findet am 6. April die Einweihung des Seemannsheimes am Wolfgangsweg statt.

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Hausvater Diakon Friedrich Koch

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übernahm 1906 die Heimleitung und übte sein Amt unter sechs wechselnden Seemannspastoren bis 1934 aus.


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Treffen der Berufsarbeiter der Deutschen Seemannsmission 1906 in Hamburg anlässlich der Einweihung des Seemannsheimes am Wolfgangsweg

ganz oben Mitte hinten: "Vater" Schlage

mittlere Reihe 2. von links: Hausvater Diakon Friedrich Koch

untere Reihe Mitte rechts mit Vollbart Pastor Jungclaußen


Die Jahre vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges

bildeten die größte Blütezeit der deutschen Seeschifffahrt und es war auch die Epoche der rasantesten Entwicklung in der Deutschen Seemannsmission. Jeder deutsche Knabe trug einen Matrosenanzug und auch die Mädchenkleider waren mit Matrosenkragen versehen. Die Flotte war des Kaisers Lieblingskind. Die Anzahl deutscher Seeleute war nie wieder so hoch, wie zu der Zeit um 1913. Auf einem großen Passagierschiff waren etwa 1.000 Seeleute tätig. In jedem kleinen deutschen Hafen gab es eine Station der Seemannsmission. Auch die Hamburger Seemannsmission stand in großer Blüte. In dem Jahresbericht von 1913 heißt es in einem zeitgenössischen Bericht:

"Durch das Seemannsheim, das wir seit acht Jahren betreiben, erfüllen wir einen wesentlichen Teil unserer auf Förderung des geistigen und leiblichen Wohles der Seeleute gerichteten Bestrebungen.

Darum freuen wir uns sagen zu können, dass unser Seemannsheim von Jahr zu Jahr fester eingewurzelt ist unter der ständig auf Hamburg fahrenden Seemannschaft. Die wachsende Belegungsziffer lässt sich durch alle Jahresberichte verfolgen. Diesmal sind wir nun zum ersten Male über die 2.000 hinausgekommen. Die Mitgliederversammlung des letzten Jahres... hat wiederum neue Logierräume herrichten lassen; die eine der beiden im vierten Stock befindlichen Dienstwohnungen für die festangestellten Missionare ist zu Zimmern für Seeleute umgewandelt worden. Wir haben nunmehr in 43 Zimmern 60 Betten zur Verfügung. Allerdings sind auch jetzt schon wieder fast ausnahmslos in jeder Nacht alle Betten belegt. Zugleich ist in manchen Zimmern die Einrichtung vervollständigt und in einigen auch die Beleuchtung verbessert worden. Die beständig wachsende Zahl derer, die bei uns zu wohnen wünschen, glauben wir nicht allein als einen Beweis der Anerkennung für die Wohnlichkeit unseres Hauses und die Güte seiner Verpflegung auffassen zu sollen, sondern auch als ein Zeichen dafür, dass uneigennützige Teilnahme an anderer Wohl und Wehe, freundwillige Beratung und tatkräftige Hilfe verstanden und anerkannt werden, ja, dass sie Vertrauen schaffen, wie sie Vertrauen beweisen. Sehr viele unserer Gäste kennen wir nun schon seit langen Jahren, ja, seitdem sie die ersten tastenden Schritte in das bunte, wirre Treiben der großen Hafenstadt getan haben."


Statistisches aus 1913:

Im Hamburger Seemannsheim wohnten:

1112 Matrosen

286 Leichtmatrosen

128 Kapitäne und Steuerleute

118 Heizer und Trimmer

92 Stewards

88 Schiffsjungen

85 Köche, Bäcker, Kochsmaaten

53 Boots-, Zimmerleute, Segelmacher

46 Maschinisten-Assistenten

32 Navigationsschüler

21 Angehörige von Seeleuten

11 Maschinisten

______________________

2.072 Logiergäste insgesamt


1923 wird auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf ein Seemannsfriedhof angelegt.

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Aus dem Jahresbericht 1925

Deutschlands wirtschaftliche Notlage und die dadurch verursachte Arbeitslosigkeit weiter Kreise hat in besonders schwerem Maße auch den Seemannsstand in Mitleidenschaft gezogen. So erhält die soziale Seite unserer Arbeit ein besonderes Gesicht. Bei der großen Not der über 4.000 erwerbslosen Seeleute, von denen die Heizer heute mindestens 4 Monate auf eine Schiffsstellung warten müssen, haben wir uns darum zu kümmern, was aus ihnen wird.

Damit wollen wir die Hauptseite unserer sozialen Fürsorge, das Seemannsheim verbinden. Dass es für Hamburger Verhältnisse viel zu klein ist, beweisen uns die vielen vergeblichen Anfragen nach Unterkunftsmöglichkeit; dass wir aber 1.172 Seeleute in 19.424 Schlafnächten beherbergen konnten, zeigt seine Beliebtheit, wobei wir allmählich wieder einen festen Stamm gewinnen, der jedes Mal nach einer Abmusterung bei uns einkehrt. Gewiss hat das Heim unserer Kasse im vergangenen Jahr manche Mark gekostet; war es doch seit 10 Jahren so gut wie gar nicht überholt. Aber es war notwendig und ist gut angewendet...


Aus dem Jahresbericht 1929

Auf das Jahr 1929 blickt die deutsche Volkswirtschaft mit sehr gemischten Gefühlen zurück.

Für viele war es das Jahr einer furchtbaren Ernüchterung. Von diesen Erschütterungen, Krisen und Katastrophen ist auch der Hamburger Hafen nicht verschont geblieben. Mit großer Freude konnten wir bei Behörden und in der ganzen Öffentlichkeit ein wachsendes Interesse an unserer Arbeit feststellen. Die Überzeugung von der Notwendigkeit eines ausreichenden Seemannsheimes für Deutschlands größten Seehafen hat sich allgemein durchgesetzt, wenn auch die finanzielle Notlage des Staates und der Schifffahrtskreise die Inangriffnahme dieses Werkes noch hinauszögert. So hatte unser Seemannsheim im Berichtsjahre wohl die stärkste Belastungsprobe zu bestehen. Dass der verfügbare Logierraum das ganze Jahr mehr als überbelegt war, dass der Hausvater fast ständig klagt, dass er täglich 20 bis 30 Wohnungssuchende zurückweisen müsse, ist ja ein Tatbestand, der schon jahrelang andauert und noch immer unhaltbarer wird. Die Besuchsziffer ist im Berichtsjahr auf 135.000 gestiegen.

Was das bedeutet, wenn durch diesen Raum täglich 500 bis 600 Leute gehen, wie schwer es da ist, auch nur einigermaßen Ordnung und Gemütlichkeit aufrecht zu erhalten, kann wohl nur der ermessen, der in diesem Raum Aufsicht zu führen hat.

Unsere Bemühungen, diese zusammengewürfelte Menge durch strengere Kontrolle, durch weitere Gewährung von Unterhaltungsmitteln, Zeitungen und Büchern, besonders aber durch alltägliche Abendveranstaltungen zu innerer und äußerer Sammlung zusammenzufassen und um Unordnung und Streitereien, die bei Langeweile ja dauernd von selbst entstehen zu vermeiden, haben nur dazu geführt, dass gerade die besseren unter den Seeleuten, die nicht nur einen Wärmeraum, sondern geistige Anregung und Unterhaltung suchen, in erhöhtem Maße den Lesesaal aufsuchen.

Die ausliegenden Zeitungen und Zeitschriften haben sich auf 160 erhöht. An den Unterhaltungsabenden nahmen 10.200 und an den Bibelstunden und Gottesdiensten 3.460 Seeleute teil.

Besonders beliebt waren im Sommer die Ausflüge, die wir alle 14 Tage veranstalteten und an denen jedes mal 50 bis 60 Seeleute teilnahmen, ebenfalls die sportlichen Veranstaltungen auf dem Heiligengeistfeld und im Stadtpark.

Es wurden 863 Schiffe besucht, Zeitungen und Zeitschriften verteilt und dabei 12.441 Seeleute begrüßt. Trotz aller Anfeindungen spüren wir jedoch immer wieder, wie dankbar der Seemann ist, für das Wenige, das wir bringen und für ein kurzes, freundliches Wort oder gar eine längere Aussprache. In erhöhtem Maßstabe gilt dies auch von den Krankenhäusern, wo 7.925 Seeleute besucht wurden. Unser Wohlfahrtsdienst hat sich immer besser und übersichtlicher ausbauen lassen, dadurch hat sich die große Menge arbeitsscheuer Asylbewohner, die uns im vergangenen Winter noch stark belästigten, besser abwehren lassen und konnte dafür dem wirklichen Seemann um so durchgreifender und gründlicher geholfen werden.

Unsere Wohlfahrtspflege hat ja nicht den Sinn, einfach Unterstützungsbeträge auszuschütten, sondern durch seelsorgerliche Beratung und Beeinflussung die in Not befindlichen zur Selbsthilfe zu erziehen.

Schon der Umstand, dass die Leute unsere Veranstaltungen dem Aufenthalt in den Gastwirtschaften vorziehen, dass sie lernen, auch ohne Alkohol froh und vergnügt sein zu können, bedeutet ja schon viel. Etwa 30 Alkoholgefährdete haben sich freiwillig unserer

Fürsorge anvertraut und uns die Heuer und sonstigen Erwerb zur Verwahrung übergeben.

Die Weihnachtsfeiern konnten wir in diesem Jahre dank reichlicher eingegangener Spenden entsprechend umfangreicher gestalten. Die beschämenden Vorgänge, die im Jahre 1928 sich abspielten, wo die Menge der Andrängenden, die so gern mit uns feiern wollten, die Polizei zum Eingreifen nötigte, haben sich glücklicherweise nicht wiederholt. Im Ganzen wurden etwa 1.140 Seeleute beschert, dabei wurden auch die in den Krankenhäusern liegenden nicht vergessen. Hier machten besonders persönlich gepackte, mit einem Begleitbrief versehene Pakete große Freude, und mancher Briefwechsel geht noch jetzt dauernd fort.

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Im Seemannsheim der Seemannsmission am Wolfgangsweg kann Hein Seemann festmachen, wenn er von Bord muss!

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1930 wird das Seemannsheim Altona in der Großen Elbstraße eingeweiht.


1951 Wiedereinweihung des Seemannsheimes am Wolfgangweg nach Kriegszerstörung.

 

1952 Einweihung des neuen Seefahrer-Altenheimes in der Karpfanger-Straße.


Nach dem zweiten Weltkrieg kam die deutsche Seeschifffahrt um 1949 ganz langsam wieder in Gang. Von dem in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943 bombenzerstörten alten Seemannsheim am Wolfgangsweg standen nur noch die Außenmauern und die Kellerräume. Zwischen 1949 und 1951 wurde es neu auf- und ausgebaut und konnte 1951 wieder den Logierbetrieb aufnehmen. Mit dem deutschen Wirtschaftswunder wuchs auch die deutsche Handelsflotte schnell wieder auf eine erstaunliche Größe an und somit die Nachfrage nach dem Angebot des Seemannsheimes.

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Schon bald wurde das Heim in Umfang und Ausstattung den Anforderungen nicht mehr gerecht, so dass die Pläne der Vorkriegszeit, ein neues größeres Seemannsheim zu errichten, bereits 1958 in Angriff genommen wurden. Neben der St. Michaeliskirche wurde am Krayenkamp am 26.9.58 vom damaligen Vorsitzenden Robert Miles Reincke der Grundstein für den Neubau, um den dieser sich große Verdienste erworben hatte, gelegt. Das alte Gebäude am Wolfgangsweg dient heute als Pflegeheim für betagte Seeleute.

Am 11. September 1959 wird das neue Seemannsheim am Krayenkamp 5 eingeweiht.

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Am 12.9.1959 weihte Bischoff Witte das neue Seemannsheim am Krayenkamp ein. Etwa ein Dutzend Jahre lang erlebte dieses Heim die Hochkonjunktur der deutschen Seeschifffahrt nach dem 2.Weltkrieg. 1970 wurden wieder 44.000 Seeleute auf deutschen Schiffen beschäftigt. Die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge hatte ihren Höchststand nach der westdeutschen Wirtschaftswunderentwicklung erreicht. Groß war dementsprechend die Nachfrage nach Betten im Seemannsheim. Täglich erreichten die Heimleitung Telegramme und Luftpostbriefe von Seeleuten aus der ganzen Welt, in denen sie ein Bett vorbestellten.

Schon bald war auch das neue Heim mit seiner doppelten Kapazität dem Ansturm der Nachfragen nicht mehr gewachsen. Die Aufenthaltsdauer im Heim musste auf maximal 4 bis 6 Wochen beschränkt werden, um Platz für die vielen Nachfragenden zu schaffen.

Eine Etage war meistens für mehrere Semester von Studierenden der Seefahrtsschulen belegt, die sich auf ihr Patent vorbereiteten.

Dann brachten Ölkrise, Containerisierung, Dollarverfall und Werften­ Subventionierungs- Wettstreit verheerende Einbrüche, so dass die Zahl der deutschen Seeleute auf 14.000 im Jahre 1988 absank. Mit Hilfe von Ausflaggung und Zweitregister wurde versucht, die Restflotte zu erhalten. Zwar war die Nachfrage nach Betten im Seemannsheim in den letzten Jahren vorübergehend stark zurückgegangen, so dass nicht mehr so viele Bewerber abgewiesen werden mussten. Beim Ausgliederungsprozess konnten viele deutsche Seeleute, die der Seefahrt den Rücken kehrten und sich Arbeit und Wohnung an Land suchten, die Hilfe des Seemannsheimes als Sprungbrett und Übergangslösung in Anspruch nehmen. Die Seefahrt geht, auch wenn sie computergesteuert und hochtechnisiert betrieben wird, nicht ganz ohne Menschen. Auch die Besatzungsmitglieder, die aus Niedriglohnländern aus dem Pazific oder aus Asien zum Bordeinsatz nach Mitteleuropa eingeflogen werden, brauchen bei Ablösungen oder im Krankheitsfall in Hamburg Übernachtungsmöglichkeiten. Die Nachfrage stieg wieder beträchtlich, als Ende 1989 der Wohnungs­und Hotelmarkt durch die Einwanderungswelle in der Folge der politischen Umbrüche stark anschwoll und auch die Konjunktur der Seefahrt wieder freundlicher wurde. Ende der 90er Jahre nahm dann die Nachfrage der Seeleute nach Übernachtungen im Seemannsheim rapide ab, nachdem die Zahl der deutschen Seeleute sehr stark zurückging und die Gastarbeiter aus nicht EU-Staaten nach dem Schengener Abkommen kein Bleiberecht in Deutschland mehr hatten.

Träger der Seemannsmission im Bereich des alten Hamburg ist die 1891 von Seemannspastor Julius Jungclaußen mit Hilfe von Hamburger Reedern, Kaufleuten und Senatsmitgliedern gegründete „Deutsche Seemannsmission in Hamburg R.V.“ Die Buchstaben R.V. stehen für Rechtsfähiger Verein. Diese Rechtsform stammt aus der Zeit vor Gültigkeit des BGB in Hamburg.

Eine aus etwa zwei Dutzend Herren (überwiegend Reeder und einige Männer der Kirche) gebildete Mitgliederversammlung trägt diesen altehrwürdigen Verein und wählt alle zehn Jahre einen Vorstand aus vier Herren. Er besteht 1970 (als ich die Geschäftsführung und Heimleitung übernehme) aus drei Reedern und einem Kapitän. Jeweils zwei dieser Vorstandsmitglieder vertreten den Verein gemeinsam nach außen. Vorsitzender ist seit 1937 der Mitinhaber der alten Hamburger Reederei Rob. M. Sloman jr., Robert Miles Reincke, ein nobler Gentleman alter Schule. Dem Schatzmeister, Claus Edye, ebenfalls Mitinhaber der Firma Sloman, der später den Vorsitz übernehmen wird, überbringe ich regelmäßig die Monatsabrechnungen. Zu beiden Herren habe ich ein recht gutes Verhältnis. Zwischendurch war nach Reinckes Tod einige Jahre Kapitän Emil Memmen Vorsitzender. Er stellte in diesem Amt eine Art Galionsfigur dar. Nach Memmen übernimmt Claus Edye den Vorsitz. Ich komme jahrelang in guter Zusammenarbeit prächtig mit ihm aus.

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Die Vorsitzenden der Deutschen Seemannsmission in Hamburg R.V.

1891 - 1923 Senator O'Swald, späterer Bürgermeister

1923 - 1923 Rudolf Crasemann, Präses der Handelskammer

1930 Dr. O. Matthies

1930 - 1937 C. V. Krogmann

1937 - 1975 Robert Miles Reincke, Reeder

1975 - 1981 Kapitän Emil Memmen

1981 - 1990 Claus Edye, Reeder

1990 - 1999 Sigurd Stabenow, Jurist

1999 - 200? Frau Erica Rehder


Die Seemannspastoren in Hamburg:

1891 - 1900 Julius Jungclaußen

1900 Ludwig Schlee (stellvertretend)

1900 - 1906 Karl Reimers

1906 - 1921 Wilhelm Ditlevsen

1921 - 1923 Wilhelm Thun (stellvertretend als Seemannspastor von Altona)

1923 - 1927 Friedrich Rademacher

1927 - 1939 Friedrich Lensch

1930 - 1938 Wilhelm Ziegeler

1938 - 1939 Walter Kersten

1939 - 1945 Wilhelm Thun (stellvertretend)

1949 - 1954 Georg Gerdts

1954 - 1958 Rainer Clasen


1958 - 1966 Kurt Rössing

1967? - 198? Theodor Mundt (später für ganz Hamburg)

198? - 198? Gerhard Reinke (für ganz Hamburg)

198? - 1996 Walter Grunwald (für ganz Nordelbien)

1996 - 2003 Wiltrud Hendriks (für ganz Nordelbien)

1998 - 2003 Kurt Robert Drobnik (nur für Krayenkamp- gleichzeitig Heimleiter)


Die Hausväter / Heimleiter:

1906 – 1934 Diakon Friedrich Koch

1934 – 1943 Diakon Ernst Scharf

1951 – 1970 Diakon Otto Brunschede

1970 – 1997 Diakon Jürgen Ruszkowski

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1997 – 1999 Diakon Udo Weiß

1999 - 2003 Pastor Kurt Robert Drobnik

seit 2003 Frau Peschke


Seemannsmissionare:

1899 - 1952 Friedrich Schlage

1953 - 1983 Diakon Karl-Heinz Hansen

1983 – 1998 Diakon Jan Borowski

1998 - 2002 Pastor Kurt Robert Drobnik



1986 am 13.August wird der Internationale Seemannsclub "Duckdalben" im Waltershofer Freihafen-Hafengebiet in Trägerschaft der Seemannsmission Harburg eröffnet.


1991 feierte dieser Verein, dem mich mein Dienstherr, die Nordelbische Evangelisch-lutherische Kirche, zur Verfügung stellte, sein 100jähriges Bestehen.

Fast ein Viertel des Wirkens dieses Vereins durfte ich hier arbeiten.

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Webmaster Jürgen Ruszkowski oben:

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Neubau der Hauskapelle im Hof des Krayenkamps

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Das Büro im Seemannsheim Krayenkamp um 1990 - links Werner Lösekow - Webmaster Ruszkowski ganz rechts im Bild

Büro des Seemannsheims Krayenkamp nach Einführung des Computers Ende der 1980er Jahre

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Versteigerung von überlagerten Seeleute-Effekten aus dem überfüllten Kofferkeller

Vier Hausväter in 104 Jahren: Spricht das nicht dafür, dass man sich unter dem Dach dieses Vereins wohl fühlen kann?

Friedrich Koch diente von 1906 bis 1934, also 28 Jahre lang, in schweren Zeiten und hatte unter fünf Seemannspastoren, Kriegs- und Nachkriegszeit, Inflation, extremer politischer Konfrontation vor der Haustür und Massenarbeitslosigkeit oft hart zu kämpfen. Sein Sohn, ein alter Herr von über 80 Jahren, erzählte mir vor etwa 7 Jahren von dem schweren Stand seines Vaters. Deshalb sei es mir gestattet, ihn an dieser Stelle besonders ehrend zu erwähnen.

Von 1934 bis 1943 trug für neun Jahre Vater Ernst Scharf die Verantwortung für das Heim am Wolfgangsweg. Einigen unter uns ist er noch als späterer Emdener Hausvater und sein Sohn Paul-Gerhard als Hofbaumeister der Seemannsmission bekannt. 1951 übernahm Otto Brunschede nach dem 2. Weltkrieg und dem Wiederaufbau des Seemannsheimes die Heimleitung. Er plante das neue Seemannsheim, das der damalige Vorsitzende Miles Reincke Ende der 50ger Jahre bauen ließ, entscheidend mit und zog dann 1959 mit seinen Seeleuten vom Wolfgangsweg nach hier am Krayenkamp um. Otto Brunschede arbeitete 19 Jahre als Hausvater, war jedoch schon vor dem Kriege seit 1937 als Seemannsmissionar am Wolfgangsweg aktiv. - Auch die Seemannsmissionare sorgten für Kontinuität: Der legendäre Vater Schlage wirkte von 1899 bis 1952 weit ins Ruhestandsalter hinein 53 Jahre lang. Karl-Heinz Hansen war von 1953 bis 1983 über 30 Jahre lang für den Verein tätig.


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