Diakon Hugo Kindheit und Herkunft

Diakon Hugo Wietholz

Herkunft und Kindheit

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Lebensbilder von Diakonen des Rauhen Hauses

Ein Beitrag aus dem vom Webmaster herausgegebenen Buch

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Die Wietholz-Biographie gibt es als epub-ebook - nicht jedoch bei amazon!

Die Bücher mit Lebensportraits von Diakonen des Rauhen Hauses als

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Bände 11 und 13 in der gelben Zeitzeugen-des-Alltags-Buchreihe von Jürgen Ruszkowski

Johann Hinrich Wichern, geboren am 21. April 1808, hatte angesichts des Kinderelends seiner Zeit das das Rauhe Haus 1833 als junger Kandidat der Theologie mit Hilfe einflussreicher Hamburger Bürger in dem Dorf Horn vor den Toren Hamburgs aus kleinsten Anfängen als „Rettungshaus“ für gefährdete Kinder und Jugendliche gegründet und aufgebaut. Für seine immer umfangreiher werdende pädagogische Arbeit benötigte er schon bald Gehilfen. Aus dem Kreis dieser Gehilfen entwickelte sich später der Beruf des Diakons.

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Das Familienprinzip, in dem Wichern seine Schützlinge betreute und erzog, erforderte eine größere Anzahl von Gehilfen. Im Sommer 1834 zog ein Bäckergeselle, namens Josef Baumgärtner, zu Fuß von Basel nach Hamburg, um Wichern als erster Gehilfe für ein mageres Taschengeld von 100 Mark im Jahr bei freier Kost und Logis als Betreuer einer „Knabenfamilie“ zur Hand zu gehen. Nach drei Jahren übernimmt Baumgärtner ein eigenes neu gegründetes Rettungshaus in Mitau im Kurland. 1839 ermächtigte der Verwaltungsrat Wichern, der Ausbildung von Gehilfen im Rauhen Haus "die gröstmögliche Veröffentlichung zu geben". Wichern ließ deshalb von 1843 an über die Gehilfen, schon damals Brüder genannt, eigene Jahresberichte erscheinen. Auf ihre theologische Ausbildung in seinem "Gehilfeninstitut" verwandte er große Sorgfalt. Aus seinen „Gehilfen“, die Wichern aus ganz Deutschland rief und die ihn bei seiner Erziehungsarbeit im Rauhen Haus unterstützten und von den Jungen der Erziehungsfamilien „Brüder“ genannt wurden, baute er den hauptberuflichen Mitarbeiterstab der Inneren Mission auf, die „Berufsarbeiter“, die als Hausväter in „Rettungshäusern“, als Strafvollzugsbetreuer oder als Stadtmissionare in ganz Deutschland und im Ausland bis hin nach Übersee tätig wurden.

„Treue, gottesfürchtige Männer, so ernst als wahr, so klug als weise, in der Schrift bewandert, im Glauben gegründet, voll Liebe zum armen Volke, geschickt zu solch einem Umgang, der Menschen fürs Himmelreich gewinnt, wünschen wir in Scharen unter das Volk.“

Erst Jahrzehnte später nannte man diese „Gehilfen“ entgegen Wicherns ursprünglichen Vorstellungen Diakone. Bis in die 1970er Jahre sprach man von der männlichen Diakonie. Daneben gab es den Beruf der Diakonisse. Danach wurden Ausbildung und Beruf im Rahmen der allgemein sich durchsetzenden Emanzipation auch für Frauen geöffnet. Aus der Brüderschaft wurde die Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses. Heute bildet die Fachhochschule des Rauhen Hauses in Hamburg Frauen und Männer zu Diplom-Sozialpädagog(inn)en und Diakon(inn)en aus.


1. Teil des von Hugo Wietholz selbst verfassten, von Jürgen Ruszkowski überarbeiteten, Textes: Kopien und Veröffentlichungen - auch auszugsweise nur mit vorheriger Genehmigung!

Der Text dieser Seite ist recht interessant, zeitgeschichtlich aufschlussreich und sehr umfangreich. Sie können den Text in Buchform lesen.

Auszugsweise als Beitrag in einem Sammelband von Diakonenlebensläufen.

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Siehe ganz unten!


Wietholz Herkunft und Kindheit

Wietholz Jugend bis zum Eintritt ins Rauhe Haus - Seite 4

Wietholz Diakonenausbildung im Rauhen Haus, Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft

Herkunft und Kindheit

Erinnerungen

(für meine Familie aufgezeichnet - mit Einwilligung der Witwe veröffentlicht)

Herkunft und Kinderzeit aus freier Erinnerung, 1938-1991 aus Tagebuch-Aufzeichnungen, abgeschlossen im Sommer 1992.

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Um 1908-09 „Aus der Jugendzeit klingt ein Lied mir immerdar, o, wie liegt so weit, was einst mein eigen war.“

Ja, nach 80 Jahren klingt es immer noch, weit stärker, als man es vorher wahrhaben wollte. Im Blick auf die erste Zeit meines Lebens, kann ich nur in großer Dankbarkeit gegenüber unserem Herrn Christus zurückblicken. Urteilt selbst, wenn ihr euch diese Zeilen zu Gemüte führt. Es ist viel menschliches, allzu menschliches darunter, aber es zieht sich unbemerkt ein roter Faden durch mein Leben, der ein Ziel hat.

So, wir schreiben 1908-09. Es ist die Zeit Kaiser Wilhelm‘s des II., der wohl bescheidener hätte auftreten sollen und sich nicht von schlechten Ratgebern hätte leiten lassen sollen, bevor er den eisernen Kanzler vom Regierungsschiff verbannte.

Wenn es ein Bild von den Anfängen unserer Familie geben soll, muss man schon auf die Wurzeln zurückgreifen, soweit sie noch sichtbar sind. Leider kann ich nicht mit einem Stammbaum aufwarten, aber durch eine liebe Verwandte, geb. Wietholz, bekamen wir doch einiges heraus.

Erst mal kommt, mütterlicherseits, der Schornsteinfeger Müller dran. Der gute Großpapa, Andreas, holte sich von den Eltern Hußfeld, aus dem Valentinskamp, die Tochter, Marie Juliane und beging die Trauung am 16.5.1889. Aus der Heiratsurkunde lässt sich auch der Wohnort der Vermählten feststellen, es war Wexstraße 9. Der Vater meines Großvaters war von Beruf Barbier. Er hat als 2. Frau eine Richter geheiratet.

Jetzt erinnere ich mich, meine Mutter sprach oft davon, dass der Großvater aus Ottensen kam. Aus der Heiratsurkunde geht es wieder hervor, und wir wohnen heute in der Nähe von Ottensen. Und jetzt weiß ich auch das Geburtsdatum von Andreas Müller, 26.12.1856 und auch den, seiner Frau, die ja leider nur 20 Jahre alt geworden ist. Sie war geboren am 19.4.1870 im Valentinskamp 97. Ich bin doch froh, allerlei wichtige Daten ausgegraben zu haben. Es ist für uns doch wichtig, zu wissen, wer unsere Vorfahren waren. Herausgefunden hat man, dass mütterlicherseits etliche aus Schleswig-Holstein stammen. Einer soll Schäfer, ein anderer Pastor gewesen sein, passt ja irgendwie zusammen, Hüter der Herde waren beide. Unsere Ahnenforscherin, Frau Schmidt, geb. Wietholz, hatte uns ein Wappen der Wiethölzer geschickt, das sie im Bayern ausgegraben hat. Darüber später mehr, wenn die Sippe, der Wiethölzer dran ist.

Jetzt muss erst mal der Großvater Müller herhalten, mit all den Aussagen, die ich von Mutter behalten habe. Es gibt noch einiges Originelles zu berichten. Großvater Andreas war ein nicht sehr großer und kräftiger Mann. Er war ein Achtmonatskind aber sehr drahtig. Nach Feierabend besuchte er die Abendschule, um sich mehr Wissen anzueignen. Es gab ja noch keine allgemeine Schulpflicht! Meine Mutter erblickte am 18.9.1890 das Licht der Welt. Kurz danach starb ihre Mutter. Sie wurde dann bei einer Familie Meinecke in Pflege genommen. Der Mann war Schneidermeister. Mutter sprach von dieser Familie immer mit großer Hochachtung. Mutter erzählte sehr viel von ihrer Pflegemutter, die sie zu gutem Tun anhielt. Als sie älter wurde, besuchte sie das Nähkränzchen, wohl von der Ansgar- Gemeinde. Auch schwärmte Mutter von einem Schlachter, am Gänsemarkt, der ganz besondere Grützwurst machen konnte.

Großvater Andreas vollbrachte bei seiner Gesellenprüfung als Schornsteinfeger eine tolle Leistung. Ohne Steigeisen, mit Händen und Knien einen Fabrikschornstein von innen zu besteigen.

Wohl weiß ich noch aus Mutters Jugendzeit, sie sei oft in die Sonntagsschule gegangen. Wo sie getauft wurde, ist uns nicht bekannt, aber getauft ist sie, denn sonst wäre sie nicht kirchlich getraut worden.

Nach ihrer Konfirmation hatte Großvater Andreas, sich aus der Wexstraße gelöst und in der Schlüterstrraße mit seiner Tochter ein Fischgeschäft eröffnet. Man wollte eine finanzielle Grundlage schaffen und meine Mutter war tüchtig dabei. Bis da plötzlich der Klempnermeister Wietholz auftauchte und entdeckte, welch hübsche Maid da hinter dem Ladentisch stand. Bei ihm zu Hause, in der Hansastraße mit Werkstatt und Wohnung, tummelten sich mal eben 7 Kinder, 3 Jungen und 4 Mädchen. Der älteste war der Hugo, im heiratsfähigen Alter. So langsam musste das Nest doch mal leerer werden. Also sagte er dem Sohn, schaue dir die tolle Deern im Fischladen in der Schlüterstraße einmal an. Der Sohn folgte der Stimme des Vaters und ging hin, sich die schöne Blume zu beschauen. Kein Flachs, Mutter war ein hübsches Mädchen, ohne zu übertreiben. Also, da steht der Jüngling nun im Laden. Und was soll ich sagen, nach einigem Hin und Her, gab es den berühmten Blick, der ersten Liebe, aber ganz doll. Damals kannte man den Schlager nicht, aber wenn, dann hätte man gesungen: „Wir wollen niemals auseinander gehn...“

Dann kam der Knall, Großvater Andreas, der damit nicht einverstanden war, verlor erst mal seine Tochter, denn es ging am 26.06.1909 zum Standesamt. Am 27.6. fand dann in der St. Johanneskirche in Harvestehude, durch Pastor Bernitt, die Trauung statt.

Das Geschäft mit den Fischen musste mein Großvater wohl aufgegeben haben. Seinen Beruf und das Geschäft konnte er nicht vereinen. Seine Tochter war nun Frau Wietholz, nachdem die Hochzeit bei den Schwiegereltern gefeiert wurde. Jetzt musste eine Wohnung her, die man in der Wrangelstrraße 90, Haus 1, fand. Damals herrschte in Hamburg auch Wohnungsnot und man fand schwer eine Bleibe.

Von der Hochzeit erzählte Mutter gern, es sei sehr fröhlich zugegangen. Ein besonderes Geschenk war eine Mitternachtsvasev voller Schokolade, denn Mutter aß, für ihr Leben gern, Schokolade.

Nun kam der Augenblick, wo das jungvermählte Paar in die Pflicht genommen wurde. Ja, die kleine, bescheidene Wohnung war da, nur kein Geld für die Einrichtung. Großvater Wietholz hatte mit seiner großen Familie genug zu tun. Großvater Andreas aber schmollte. Was nun? Glücklicherweise hatte mein Vater, bei der Firma, Oldenburg und Hengstler einen guten Arbeitsplatz in der ABC-Straße. Die Firma hatte einen großen Auftrag, denn am Besenbinderhof wurde das Gewerkschaftshaus gebaut.

Weil Arbeit die Fülle da war, wagten meine Eltern, Möbel auf Abzahlung zu kaufen.

So konnte ich dann am 4.09.1909 in der Wrangelstr. in einer gut möblierten Wohnung, um 11.30 Uhr,zum ersten Mal in die Sonne blinzeln. Ja, da war nun der Stammhalter, der die Namen Hugo, Henry, Karl erhielt und damit auch sein Recht in der Familie verlangte.

Mein Vater war ein fleißiger Mann. Anfangs war er wohl in der Gewerkschaft. Als es dann zum Streik kam, hat man ihm kein Streikgeld gezahlt, weil er nicht genügend Mitgliedsbeiträge gezahlt hätte. Wenn er nicht in der Firma arbeiten konnte, so gab es für ihn bei seinem Vater, der ja Meister war, genug zu tun, auch wenn man ihn dann als Streikbrecher beschimpfte. Die Familie brauchte das Geld. Wenn ich mal am Tag zur Aufwartung weggegeben werden konnte, ging Mutter als Reinmachefrau los. Die Abzahlungen drückten und man wollte finanziell Luft haben.

Mein Vater war klein und gedrungen aber kräftig von Statur. In seinem Beruf konnte ihm keiner etwas vormachen. In seiner Gesellenzeit war er auch auf Wanderschaft gewesen. Sein Fleiß und seine Begabung kamen ihm auch zugute, er wurde Vorarbeiter, mit besonderer Verantwortung. Die große Firma hat ihn später immer wieder geholt.

1910 -1915

Da ist ja nun der kleine Hugo, der sich körperlich gut entwickelte. Mutter gab mir viel Milch. So nahm ich gut zu, ob auch an Geist und Weisheit, lässt sich nicht sagen, mal sehen, was später daraus wird.

Erst mal kam der 26.6.1910. Man brachte mich zur Taufe in die Johanneskirche. Pastor Bernitt vollzog die Taufe. Mutter sagte mir später, dass das bei Donner und Blitz geschah. Der Taufspruch steht in den Sprüchen 23, Vers 26, und da heißt es: “Gib mir, mein Sohn, dein Herz und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen.“ Eigenartig, nachher stellt man fest, der Spruch passt für mein ferneres Leben. Außer meinen Eltern, waren als Paten dabei: Frau Meinecke, die Pflegemutter meiner Mutter und der Bruder meines Vaters, Onkel Karl. Ob es an diesem Tag, der ja auch der Hochzeitstag meiner Eltern war, hoch herging, weiß ich nicht, bestimmt war ich mit allem zufrieden.

In unserer Familie ging es wohl auf und ab, denn plötzlich bekamen meine Eltern, das Angebot einer Kellerwohnung, in der Knauerstraße 9, rechts im Haus. Hier haben wir wohl einige Zeit gewohnt. Meine Mutter ist oft mit mir, in der Karre, ausgefahren. Es ging zur Sengelmannstraße. Hinter der Kirche konnte ich spielen. Im Sommer konnte ich in der Alster baden, die Alsterdampfer machten Wellen, und ich jubelte.

Der Großvater Andreas ließ sich nicht sehen. Er war noch immer böse mit seiner Tochter, darum war er ja auch nicht zur Hochzeit gekommen. Ein bischen schäbig, aber vielleicht besinnt sich der alte Herr ja noch.

Die liebe Pflegemutter meiner Mutter sorgte dafür, dass die Familie meines Vaters eine bürgerliche Linie bekam und nicht nach den alten Wiethölzern ausschlug.

Hier muss noch einmal etwas über die Familie in der Hansastraße gesagt werden. Mein Großvater Karl Wietholz war ein herzensguter Mann, der sich abrackerte, seine Familie zu ernähren. Da waren die Töchter: Erna, Elli, Käthe und Gertrud. Dann die Söhne; Karl und Hans, außerdem mein Vater, der als Ältester schon aus dem Haus war. Meine Großmutter Mathilde, geb. Kröger, hatte wohl auch ihre Last mit den Nachkommen. Später hörte ich von dem Großvater, dass er darunter litt, dass die erwachsenen Kinder immer noch zu Hause waren. Ab und zu besuchten wir die Sippe in der Hansastraße.

Dann kam der Augenblick, dass man aus dem Keller aufsteigen konnte. Denn siehe, in der Hinterhof-Terrasse wurde in der 2. Etage, im Haus Nummer 11c, eine Wohnung frei. Es war eine ulkige Wohnung. Man muss sie einmal beschreiben. Auf dieser Etage war es die einzige Wohnung. Es führte eine Treppe zur Dachwohnung und zu den Böden der übrigen 2 Einwohner. Die Wohnung hatte einen merkwürdigen Grundriss. Um das Grundstück voll auszunutzen, hatte man den hinteren Teil schräg zur Giebelwand gebaut. Wenn man in die Wohnung kam, war man gleich in der Küche, die schräge Wände hatte. Links stand der Herd, dann die Kohlenkiste, danach das Fenster, darunter Tisch und Stühle. Rechts vom Fenster befand sich der Handstein, der später in die Speisekammer verlegt wurde, damit Platz für einen 4. Stuhl geschaffen wurde. Die Speisekammer war recht klein, besaß aber ein kleines Fenster. An einer Seite der Wand gab es dann die Borde mit dem Geschirr. Neben der Speisekammer war dann die Tür zum Klo, immerhin mit einer in Holz eingefassten Toilette, der Wasserkasten darüber in einem Verschlag. Früher hatte dort ein viel größerer Wasserkasten gestanden, denn, weil Hamburgs Wasserleitungen noch nicht über den nötigen Druck verfügten, musste das Wasser für den ganzen Haushalt dort gespeichert werden.

Von der Küche ging dann eine Tür zum Schlafzimmer, in dem 3 Betten standen aber kein Platz für einen Kleiderschrank war. In diesem Zimmer gingen zwei Fenster auf den Hof. Von da aus konnte man die Leute in dem kleinen Gewerbebetrieb arbeiten sehen.

Im Wohnzimmer, mit seinen 20qm, fand der Kleiderschrank seinen Platz. In der Ecke gab es einen tollen Eisenofen, der hatte eine Klappe, in die man sogar Töpfe hineinstellen konnte. Außerdem hatte er verlängertes Ofenrohr, um die Wärme besser ausnutzen zu können. In der nächsten Ecke stand ein Eckschrank und dazwischen füllte ein Sofa die Wand aus. Dann kam ein Fenster zum Vorderhof. Auch für eine Kommode war noch Platz und an der Wand zum Treppenhaus stand das Bett meiner Eltern, das man später brauchte, als die Familie sich vergrößerte. Über dem Sofa hingen rechts und links die Bilder von dem Ehepaar Meinecke, die uns später groß anschauten. Die Beleuchtung bestand aus Petroleumlampen.

Bevor ein großes Ereignis kam, das beinahe zu einer Katastrophe führte, hier noch zwei Erzählungen meiner Mutter:

Die eine Begebenheit muss wohl an einem Sonntag passiert sein, denn auf dem Stubentisch stand das gute Geschirr mit dem Goldrand. In einem unbewachten Augenblick habe ich mich, als kleiner Knirps, am Tischtuch hochgezogen und dabei das ganze Geschirr, Schüssel, Teller und alles was auf dem Tisch stand, herunter gerissen. Natürlich saß ich mang all den Scherben. Einiges konnte noch gerettet werden. Was mit mir geschah, ging im Trubel unter.

Die zweite Begebenheit war an Mutters Geburtstag, am 18.9. Auch da hatte man nicht recht Obacht auf mich gegeben, oder war ich Schmidtchen Schleicher? Mutter merkte, es war so still in der Stube, da ist doch etwas nicht in Ordnung. Leise die Tür auf, da ist doch der Bengel auf den Stuhl geklettert, hatte sich den Blumentopf mit Glücksklee heruntergeangelt und war eifrig Rupfen. Mutter schrie auf: „Der Junge pult mir mein Glück kaputt.“ Dann kam der ereignisreiche Tag.

Es war der 13.12.1913. Ich wurde aus der Wohnung geschickt, saß fröstelnd draußen auf der Treppe und sollte warten. Mein Vater gab mir zur Beruhigung eine getrocknete Feige. Ich spürte, mit Mutter ist irgendetwas nicht in Ordnung. An diesem Tag wurde meine Schwester geboren, ich hörte später, bei dieser Geburt wäre meine Mutter fast verblutet. Dass es schlimm war, davon zeugte das eingetretene Vorderteil der Bettstelle. Gott sei Dank, alles verlief noch so, dass wir Mutter behalten durften.

Ob ich mich zur Schwester, die Marie hieß, gefreut habe, weiß ich nicht mehr. Nur eines weiß ich, mit der Ruhe war es vorbei. Sie war ein Schreihals und der große Bruder konnte das nicht ab. Später sollte das besser werden, wurde mir gesagt. Na, mal abwarten.

Im Sommer 1914 war dann die Taufe, wieder bei Pastor Bernitt. Taufpatin war auch hier die liebe Pflegegroßmutter. Von diesem Ereignis weiß ich noch einiges. Ich musste zunächst allein bleiben und konnte auf dem Hof spielen. Zur Feier des Tages hatte ich einen neuen Matrosenanzug an, ganz hübsch sah man darin aus. Bevor die Gesellschaft zur Kirche aufbrach, ermahnte man mich, doch aufzupassen, dass ich nicht schmutzig würde.

Als nun die ganze Gesellschaft von der Feier zurück kam, sah man die Bescherung. Auf dem Hof stand bei dem Klempner ein großes Teerfass. Wir Jungen hatten daran gefummelt und das Ergebnis sah man auf meinem Anzug, er war von oben bis unten vollgekleckert. Mein Vater hat daraufhin meinen Hosenboden ganz schön gestreichelt.

Am 1. August 1914 war der Krieg ausgebrochen. War das eine Aufregung. Blöd war das Gesinge: „Siegreich woll’n wir Frankreich schlagen.“ Es sollte ein Krieg sein, den man bis Weihnachten beendet haben wollte.

An einem Abend, es war ein Sonnabend und ich saß in der Zinkbadewanne. Mutter machte das Licht aus und sagte: Still! Über Hamburg brummte tatsächlich ein englisches Flugzeug.

Weihnachten wurde nun mit dem neuen Erdenbürger gefeiert. Mariechen äugte ganz erstaunt in die Kerzen. Das Fest wurde schon durch die Einberufung meines Vaters zum 23.01.1915 zum Inf.Reg. 147 getrübt. Ausgerechnet jetzt, da wir ein neues Familienmitglied hatten, wie sollte es nur werden, wenn der Vater nicht mehr verdienen kann. Vom Staat wurde dann dabei doch geholfen. Die Kriegerfamilien bekamen eine Kriegsversorgung.

Die Verluste im Westen wurden immer größer, die Blockade gegen die Wirtschaft immer stärker und nun wurden Lebensmittelkarten eingeführt. Die Stimmung war gedämpft. Die Verpflegung bestand hauptsächlich aus Kohl und Steckrüben. Oft bin ich mit einem Henkeltopf gegenüber zu der Badeanstalt gegangen und konnte dort im Keller den Topf mit Kohlsuppe füllen lassen.

Von Vater hörten wir, er müsse an die Ostfront. In den nächsten Jahren erlebte ich ihn nur mal im Urlaub oder wenn er im Lazarett lag. Aus seinem Militärpass kann man entnehmen, was Vater alles mitgemacht hat. Es waren nicht wenige Schlachten gegen die Russen. Um überhaupt eine Erinnerungsschneise zu schlagen, versuche ich, die weiteren Ereignisse und Erlebnisse nach Jahrgängen zu ordnen.

1916 -1922

Jetzt schreiben wir 1916. In diesem Jahr wurde ich eingeschult. Ich hatte es gut, brauchte nur über die Straße zu gehen und war in der Schule. Diese Schule in der Knauerstraße steht heute noch, sie hat auch den 2. Weltkrieg überdauert.

Meine Klasse war die 7a und befand sich hinter der ersten Tür rechts. Es war eine Knabenschule. Mein erster Eindruck war, lauter Mütter mit ihren Jungen warteten. Ein älterer Lehrer nahm uns in Empfang und hielt eine Ansprache. Dann ließ er uns die Klappen der Pulte öffnen und wieder schließen. Ganz langsam ging der Lernbetrieb mit den neuen Lesebüchern los.

Immer, wenn an der Front ein Sieg errungen war, gab es frei und wir freuten uns. Im Westen tobte die Somme-Schlacht und forderte große Verluste. In Verdun ging es um die Festungswerke. Deutschland machte ein Friedensangebot, das wurde aber von der Entr Mitte begrente abgelehnt. Der Hass zwischen den Völkern war groß, Deutschland sollte nicht als gleichberechtigtes Mitglied der Völkergemeinschaft aufgenommen werden. Daraufhin wurde der U-Bootkrieg verschärft. Dann fand die berüchtigte Skagerrak-Schlacht statt, wo es weder Sieger noch Verlierer gab. Im November starb der österreichische Kaiser Franz Josef I. Durch unseren Beistandspakt mit Österreich, wurden wir in den Krieg hineingezogen, ohne zu bedenken, dass eine Welt nur darauf wartete, Deutschland eins auf den Hut zu geben. Bismarck hatte damals vor einem Zweifrontenkrieg gewarnt, aber auf den alten Mann im Sachsenwald hörte ja niemand.

Das Jahr 1917 sollte ein entscheidendes Jahr für uns Deutsche werden. Amerika trat in den Krieg ein.

Noch etwas geschah in dieser Zeit, mit furchtbaren Folgen. Man brachte Lenin und sein Gefolge in einem bewachten Zug nach St. Petersburg, weil man hoffte, damit, den Krieg gegen Russland zu beenden. Lenins Parole hieß: Alle Macht den Sowjets, den Räten. Alles Land den Bauern. In Russland brach die Revolution aus. Der Zar musste abdanken und wurde ermordet. Der Adelsstand sollte vernichtet werden, ebenso alle oppositionellen Kräfte. Ein ungeheures Blutvergießen begann.

An der Westfront tobte der Kampf mit unvermindeter Härte weiter. In den Kolonien siegte der General Lettow-Vorbeck bei Mahiwo über die Hereros. In diesen Tagen starb der Erfinder des Zeppelins, Graf Zeppelin.

Doch nun wieder zu meiner Familie. Mein Vater war auf Urlaub da und beaufsichtigte meine Schulaufgaben. Er schimpfte auf mein Stottern beim Lesen und ich bekam eine Kopfnuss. „Was hab ich doch für einen Dummbüdel von Jungen“, sagte er. Na, eine Leuchte war ich in der Schule nicht, obwohl mein Lehrer, Herr Drehsten, sich große Mühe mit mir gab. Er war ein guter Lehrer, der es verstand, uns Pflanzen und Blumen nahe zu bringen, wenn wir mit ihm unterwegs waren. Sein strohgedecktes Haus befand sich in Groß-Borstel. Trotz des weiten Weges war er jeden Morgen pünktlich in der Schule.

Im Sommer liefen wir meist barfuß, auch zur Schule. Man musste ja sparsam mit dem Schuhzeug sein. Dadurch gab es öfter Verletzungen der Füße.

Wenn Mutter am Sonntag Zeit hatte, besuchten wir die Großmutter Meinecke. Sie lebte jetzt allein im Stift „Zum Heiligen Geist“ in Eilbek. Den langen Weg auf der Treppe konnte ich nicht normal gehen, sondern ging immer von Stufe zu Stufe und zog das Bein nach. Meine Mutter nannte das, einundzwanzig- zweiundzwanzig und meckerte dann: „Dummer Junge, kannst noch nicht einmal richtig Treppen steigen.“ An die Hand nehmen konnte sie mich nicht, denn auf dem Arm trug sie meine Schwester.

Im Stift war ich Hahn im Korb bei den alten Damen. Ich bekam immer wieder etwas Süßes. Wenn es zuviel wurde, nahm meine Mutter mir etwas weg. Die Großmutter hatte ein kleines Zimmer. Der große Saal war so aufgeteilt, dass jeder Bewohner so eine Art Kammer aus Holz inne hatte. Drinnen stand links das Bett, geradeaus ein Lehnstuhl, rechts ein Tisch, darüber ein Bord mit einigen Sachen. Unter einer Glaskuppel konnte man den Kranz von ihrer Silberhochzeit bewundern. Zum Essen gingen alle in einen großen Saal. Wir haben dort oft auf der Bank gesessen und Kaffee getrunken. Manchmal ging es auch in den Garten zum Spazierengehen. Dort lief ein Fuchs, der an eine Kette gebunden war, immer hin und her. Einmal war ich bei meinen Ausflügen im Stift, eine Etage tiefer in der Männerabteilung gelandet, wo ich mit viel Hallo begrüßt wurde.

Aus welchen Gründen mein Großvater dann zu uns zog, weiß ich nicht mehr. Vielleicht, weil er in der Nähe seinen Berufskeller hatte, wo er sich immer umzog. Wir haben ihn dort oft besucht, Marie in der Karre und ich nebenher. Wahrscheinlich war das Verhältnis zu der Tochter besser geworden.

Jedenfalls lernte ich meinen Großvater als einen lustigen Menschen kennen. Wenn wir mal mit ihm unterwegs in einem Lokal einkehrten und dort stand ein Klavier, dann setzte er sich an das Instrument und spielte viele Lieder und alles ohne Noten. Wenn wir ihn in seiner Klause oben auf dem Dachboden besuchten, spielte er auf dem Schifferklavier viele Kinderlieder. Er hatte ja inzwischen dies Dachzimmer über unserer Wohnung bezogen. Er hatte auch eine Zither, auf der versuchte meine Schwester zu spielen. Oft sang er lustige Reime. So zu Beispiel: „Als alte Jungfer sterben, das muss gar schrecklich sein, das kommt von all den Körben, wohl in der Jugendzeit.“ Oder: „Die Zähne, die hat sie vom Zahnarzt...“ Wenn er bei uns in der Küche war, hüpfte er herum und sang: „Wenn ich einmal sterb, sterb, dann sollen mich zehn Jungfern tragen und die Zither schlagen.“ Wir hatten das Empfinden, wenn Vater nicht da war, fühlte er sich unten bei uns wohl. Wenn Vater auf Urlaub war, blieb er meistens in seinem Stübchen oder kam selten zu uns runter.

Dies Kriegsjahr war schlimm, die Blockade wurde schärfer, ebenso der U-Bootkrieg. An der Front im Westen wurde Giftgas eingesetzt. Die Feinde rollten mit den ersten Panzern über die Schützengräben. In der Heimat wurden Anleihen aufgelegt. Ein Spruch ging um: „Gold gab ich für Eisen.“ Es wurde Gold gesammelt und dafür gab es Eisenplaketten. Die Frauen waren längst in die Wirtschaft eingespannt. Mutter hatte eine Stelle zum Austragen von Zeitungen angenommen. Ich marschierte mit ihr zur Gegend um die Rothenbaumchaussee und half beim Austragen. Es war oft ein mühseliges Geschäft, nachmittags unterwegs zu sein und das bei jedem Wetter. Oft musste ich den weiten Weg nach Hause allein traben. Mutter war schon mit der Straßenbahn gefahren. Es regnete und ich dachte mir, was Mutter kann, kann ich auch. Also auf, in die nächste, überfüllte Bahn und das ohne Geld. Wer aber entdeckt mich da? Mutter! Sie flüstert mir zu: „Du bist wohl nicht zu retten, du Lausebengel.“

Dann kam an einem Tag unsere liebe Großmutter zu Besuch. Sie traf mich draußen beim Marmelspielen. Sie gab mir Geld, damit sollte ich bei Bäcker Busch Kuchen holen. Ich sollte mich aber beeilen. Den billigen Kuchen holte ich auch, es gab ja nicht mehr viel. Dann blieb ich aber bei den spielenden Kindern. Plötzlich rauschte meine Großmutter heran, die auch sehr energisch werden konnte. Sie nahm mich bei den Ohren und schimpfte: „Du dummer Bengel, warum kommst du nicht rauf, wir warten doch auf dich.“

Bei einem späteren Besuch in Eilbek lag sie totkrank im Bett. Da hab ich sie das letzte Mal vor ihrem Tod gesehen. Mutter war sehr traurig, denn sie hatte viel von dieser lieben Frau gehalten.

Bei dem anderen Großvater in der Hansastraße waren wir seltener. Die Tanten und Onkel waren sehr lebhaft. Einmal hatten sie große Küche mit einer Wasser- und Deichlandschaft versehen und alles in eine Matschlandschaft verwandelt. Mein Großvater schimpfte wohl, aber gegen so eine Übermacht von Gören war er machtlos.

Das Verhältnis zu der Großmutter war nur kühlerer Natur. Meinen Großvater Karl mit dem Barte, den mochte ich gern. Oft hat er mir einen kleinen Wunsch erfüllt.

An der Ostfront wurde es bald ruhig, denn mit Russland begannen Verhandlungen wegen eines Waffenstillstands. Lenin erlangte die absolute Diktatur über Russland. Am 8.6. verkündete Amerikas Präsident, Wilson, ein 14-Punkteprogramm. Für Deutschland zeichnete sich am Horizont langsam eine Niederlage ab. Österreich brach aus der Waffenbrüderschaft aus und nahm die Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten an.

Für uns Kinder wirkte sich die Hungerblockade böse aus. Wir waren alle ziemlich unterernährt. Bei meiner Schwester wirkte sich die Rachitis so aus, dass sie sehr spät erst laufen lernte. Wer war der Leidtragende? Der Bruder musste sie in der Karre spazieren fahren. Manchmal wurde mir das zu dumm. Ich kippte die Karre um, Mariechen lag mit großem Geschrei auf dem Erdboden. Mutter kam in Windeseile angerannt und schimpfte: „Der Bengel ist zu nichts zu gebrauchen.“ Ich aber war frei vom Ausfahren und konnte mit meinen Freunden spielen.

Wir hatten etliche Spiele, je nach Jahreszeit. Oft wurde Kriegen gespielt rund um den Häuserblock Knauerstraße – Schrammsweg – Kellinghusenstraße - Goernestraße und zum Anschlagmal wieder zur Knauerstraße. Dann gab es Kreiselspiel und Messersteck. Langeweile kannten wir nicht.

Am 9. November 1918 war Kriegsschluss. Bei uns in der Goernestraße liefen Matrosen herum und schossen. Wir haben uns versteckt bis der Aufstand vorbei war.

Der deutsche Kaiser musste abdanken und ging mit großem Gepäck nach Holland. Wir Kinder sangen damals oft: „O, Tannenbaum, der Kaiser hat in`n Sack gehau’n.“

In Versailles wurden Friedensbedingungen ausgehandelt. Die Franzosen kannten kein Pardon gegen Deutschland, der Hass war groß. In den damaligen Bedingungen ( 8% von Deutschland wurde abgetrennt, Reparationen in unglaublicher Höhe, Danzig als Freistaat mit einem Korridor durch Polen) lag schon der Keim eines neuen Krieges.

In der Schule fiel der Unterricht oft wegen Kohlenmangel aus. Unser Hunger war meist nicht zu stillen. Mutter gab uns dann eine Scheibe Steckrüben, damit unser Betteln aufhörte.

Großvater Andreas zog bald aus, denn Vater war heimgekommen und wir brauchten die Bodenkammer. Die Wohnung wurde zu klein.

Eine Geschichte darf ich nicht vergessen, meine Schwester hatte Masern. Meine Mutter musste Zeitungen austragen und ich sollte aufpassen. Mir wurde eingeschärft, ja die Tür gut abzuschließen. Das tat ich auch, dann legte ich mich ins Bett zu meiner Schwester und schlief fest ein. Plötzlich wurde ich durch einen furchtbaren Krach wach. Meine Mutter hatte sich von der Nachbarin, Frau Bode, einen Stuhl geholt, die obere Scheibe der Haustür eingeschlagen und guckte und rief aufgeregt durch dies Loch. Den Anblick werde ich nie mehr vergessen. Die Tür habe ich dann schnell aufgeschlossen und mein Donnerwetter entgegen genommen. Schlimmer war, ich Dussel hatte mich zur Schwester gelegt und bekam natürlich auch die Masern. Später musste meine Schwester ins Krankenhaus, weil sie Diphtherie bekam. Dort lag sie in der Isolierstation und wir durften sie nur am Fenster sehen.

Nun war Vater ja wieder zu Haus und bekam, wegen der Unruhen bald eine Einberufung zur Heimwehr. Eines Tages zeigte er uns seine Fotografie, die er wohl irgendwie brauchte, und sagte uns, er wolle eine neue Frau suchen. Das sollte ein Spaß sein, den wir aber nicht verstanden. Wir sollten sagen, zu wem wir wollten. Zu Vaters Enttäuschung hielten wir beide zur Mutter und er stand allein da.

Zu der Zeit kümmerte sich ein Judenkomitee um Bedürftige. Eine Dame kam öfter zu uns und brachte Kleidung. Wir bekamen jeden Tag Lebertran.

Wenn mich auf dem Hof einige größere Jungen hänselten, warf ich mit Steinen. Einmal traf ich dabei eine Fensterscheibe, dafür gab es vom Vater eine ordentliche Tracht Prügel. Weil kein Geld da war und die Scheibe ersetzt werden musste, war die Glasscheibe aus dem Bilderrahmen des Pflegegroßvaters dran. Die Bilder hingen ja über dem Sofa.

In der Schule gab es die Möglichkeit mit einem Kindertransport zu verreisen. Mutter also hin zum Rektor, um eine Ermäßigung zu bekommen. Die Frage nach dem Beruf des Vaters, Klempner, ergab eine Ablehnung der Reise. Ein Klempner verdiene genug, meinte man.

Was politisch so um uns herum vorging, war uns schnuppe. Wir hatten unsere Kinderwelt. Wir ärgerten die Uddels (Polizisten) beim Ausmachen der Laternen und waren im Herbst oft an der Planke des Bürgermeisterparks und klauten die Birnen vom Spalier.

1919 gab es eine Schulspeisung, die von den Quäkern, einer religiösen Gruppe aus Amerika, durchgeführt wurde. Sie war nur für ganz besonders bedürftige Kinder gedacht. Weil wir angeblich nicht dazu gehörten, standen wir oft an der Tür, wo das Essen ausgegeben wurde, in der Hoffnung auch etwas zu bekommen. Einmal in der Woche gab es Schokoladensuppe und Weißbrot. Wenn wir Glück hatten, durften wir die Milchkannen auskratzen, da war immer noch allerlei drin.

Die Geldentwertung nahm immer mehr zu, es war alles sehr teuer geworden. Vater, der wieder bei seiner Firma angefangen hatte zu arbeiten, musste sich beeilen, wenn er sein Geld bekam, damit sofort etwas dafür gekauft wurde, sonst war es schon wieder wertlos. Ab und zu gab es im Angebot auch Pferdefleisch. Um etwas davon zu ergattern, wurde ich schon morgens um 5 Uhr in Marsch gesetzt. Ich musste mich dann in die Schlange der Wartenden einreihen, hatte Glück, bekam ein Stück Beinfleisch, und wir alle freuten uns. Mutter konnte nun endlich eine Suppe kochen, wo mehr Augen (Fettaugen) heraus als hinein schauten.

Wir Kinder dehnten unsere Spiele jetzt auch weiter aus. In Eppendorf waren die Krankenhausanlagen. Einmal erwischte mich der Parkwärter beim Bäumeklettern. Er drohte mit der Polizei, aber wir nahmen Reißaus.

Sonntags ging ich mit meiner Schwester zur Sonntagsschule, die in einem Gartenhaus gehalten wurde. Das Haus gehörte den Guttemplern und steht heute noch. Die Frauen in der Sonntagsschule gaben sich viel Mühe, uns die biblische Geschichte und die Lieder beizubringen. An einem Sonntag machten wir mit ihnen einen Ausflug nach Rissen. Immer aber musste ich auf meine Schwester aufpassen, die mir mit ihrem Geplärre oft auf den Keks ging. Für mich, in diesem Alter um 10, hatte ich nichts im Sinn mit Mädchen, es hätte sie gar nicht zu geben brauchen.


Im Herbst, wenn der Sturm die Bäume geschüttelt hatte und viele Äste auf der Erde lagen, ging Mutter mit uns und einem leeren Kinderwagen los, um Holz zu sammeln. Das Brennholz war knapp. Wir mussten oft bis zum Borsteler Moor mitmarschieren. Uns gegenüber befand sich die Badeanstalt in der Kellinghusenstr. Dort wurde Koks angeliefert. Die Wagen wurden scharf bewacht, so dass es nicht möglich war, Koksstücke zu ergattern. Wenn aber die Asche auf die Straße geschüttet wurde, um dort später abgeholt zu werden, waren wir Kinder eifrig dabei, die kleinen unverbrannten Koksstücke heraus zu klauben. Es kam allerlei zusammen, um damit zu heizen und Mutter freute sich, wir hatten eine warme Stube.

Langsam besserte sich die Versorgungslage. Wir konnten öfter Pferdefleisch erstehen und auch dem Onkel Karl in der Danielstraße etwas hinbringen. Es war ein weiter Weg, der mit der Hochbahn zurückgelegt wurde. An der Station Hauptbahnhof mussten wir umsteigen bis Rotenburgsort und dann zu Fuß weiter. Die Frau von Onkel Karl, Tante Ella war nett. Oft durfte ich das große Wilhelm-Busch-Album durchschmökern. Ich hatte viel Spaß an den lustigen Bildern und den Sprüchen. Überhaupt wurde bei mir die Leselust geweckt. Später schimpften Vater und Mutter manchmal über den Stubenhocker. Der Bengel sollte doch mal an die frische Luft gehen. Meine Schwester dagegen war nicht in der Stube zu halten.

Vater hatte einige Skatbrüder, der eine hieß Garbow, weil er von Beruf Glaser war, wurde er Meister Kitt genannt. Ein anderer, Köpke, klein von Gestalt, war Bote. Der hat sein Geld oft auf der Rennbahn eingesetzt. Hatte er mal gewonnen, war er furchtbar stolz aber meistens hatte er ein gedrücktes Wesen, mit seinen paar Kröten machte er nur andere reich. Oft habe ich beim Skatspielen zugesehen. Die Großen hatten soviel zu erzählen. Als man einmal bei den Kriegserlebnissen ankam, sagte mein Vater zu mir: „Sollte es noch einmal dazu kommen, nimm das Gewehr und haue es ihnen um die Ohren.“ Ja, wer ahnte da wohl, dass der Rummel in 20 Jahren wieder los gehen würde. Aber Vater konnte auch gut erzählen. So erfuhren wir manches aus seiner Junggesellenzeit, besonders aus der Zeit, da er als Klempnergeselle auf Wanderschaft gewesen war. Er hatte doch so allerhand von Deutschland gesehen. Später muss er auch mal im Hafen gearbeitet haben, denn er erzählte uns, wie sie Schiffslaternen gemacht hätten.

In Europa wütete eine Grippeepidemie, die viele Millionen Menschen dahin raffte. Auch unsere Mutter wurde furchtbar geplagt von dieser Krankheit und wir fürchteten, sie könnte ihr erliegen. Wie froh waren wir, dass sie diese Krankheit überstand.

1919 war in Hamburg der Aufstand der Spartakus-Kommunisten. Bei dem Kampf gegen die Polizei, die für Ordnung sorgen sollte, kamen auch viele Polizisten ums Leben. Wir Kinder erlebten den langen Trauerzug mit den Särgen, an der Kellinghusenstraße. Wir waren schockiert über das Bild, das sich uns dort bot. Diese Toten liegen in Ohlsdorf bei der Blutbuche, als Mahnung an den Blutsonntag.

Etwas anderes brachte unsere Familie, mitsamt dem Großvater in eine rege Tätigkeit. Am Meiendorfer Weg hatten wir eine Parzelle als Schrebergarten gepachtet. Es war eine Grasfläche, die wir erst mal einzäunen mussten, dazu eine Gartenpforte zimmern, ringsum Pfähle setzen und mit Draht versehen. In der Nähe war ein Wald und unter Stöhnen musste ich nun Tannenzweige heran schleppen. Die Arbeit nahm kein Ende! Die Umzäunung wurde mit den Zweigen dichtgemacht, damit die Karnickel nicht an die Beete kommen konnten. Doch erst mal musste das Grasland urbar gemacht werden. Wir schmissen die Grassoden um, Großvater buddelte sich einen Graben, 1/2 Meter tief, sah aus wie ein Schützengraben, darüber haben wir herzhaft gelacht. Im Frühjahr setzten wir Bohnen, die im Mai auch aus der Erde guckten, dann kam Nachtfrost und die Herrlichkeit war dahin. Wir hatten Glück, unsere Samenhandlung Hohmann schenkte uns neue Bohnen, die dann mit Erfolg Frucht brachten. Leider konnten wir uns nicht lange an dem Schrebergarten erfreuen, das Gebiet wurde Bauland.

Noch etwas darf nicht vergessen werden, ich konnte eine Laufstelle in der Eppendorfer Landstraße ergattern. Es war das Wild- und Geflügelgeschäft von Witthoeft. Morgens musste ich mit einer Karre voller Eisblöcke zu den Kunden fahren. In einem Eimer wurden aus jedem Block kleine Eisstücke geschlagen, die dann in den Haushalten gebraucht wurden, um in dem, mit Zink ausgeschlagenen Eisschrank, die Speisen zu kühlen. Diese Tätigkeit konnte ich aber nur in den großen Ferien ausführen. Nach dem Eisaustragen, waren dann die bestellten Pakete mit Wild oder Geflügel zu den Kunden zu bringen. Oft bereiteten wir das Geflügel vor zum Einfrieren und fuhren damit zum Kühlhaus in der Kampstraße. War das aber kalt da drinnen, ich war immer froh, wieder draußen zu sein. Auf dieser Laufstelle bin ich gern gewesen. Ich sah, wie die Hühner zurecht gemacht wurden oder wie das verschiedene Wildbret zerkleinert wurde. Oft gab es auch ein gutes Stück mit zum Essen. Ich glaube, der Konfirmandenunterricht machte dieser Stelle später ein Ende.

Eines Tages, es war im Winter 1922, kam die Trauerbotschaft, Großvater Andreas sei gestorben. Er war bei uns ja längst ausgezogen und wohnte bei seiner Schwester in Ottensen. Sie benachrichtigte uns erst nach der Beerdigung mit dem Hinweis, wir sollten seine Sachen abholen.

Und dann kam der große Flop, wir wollten nach Australien auswandern und brauchten Geld. Altmetalle standen hoch im Kurs. Wir hatten ausgekundschaftet, hinten im Hof bei der Wäscherei liegt eine große Eisenstange, die muss dran glauben. Beim Töpfer Gasenick klauten wir alte Ofenringe. Das alles brachten wir zum Schrotthändler Framheim in der Niendorferstraße. Die ganze Geschichte kam aber raus und wir mussten alles wieder an seinen Ort bringen, welche Schande! Tat uns aber gut.

Ich machte oft einen Besuch in der Bankstraße. Dort hatte mein Großvater in einem Keller seine Klempnerwerkstatt. Manchmal bettelte ich um eine Taschenlampenbatterie, die er mir auch gern gab. Mein Vater war in dieser schlimmen Zeit, der Geldentwertung hier bei seinem Vater in Lohn und Brot. Die Großmutter bewohnte mit den meisten Kindern in der Bankstraße eine große Wohnung.

Wenn meine Eltern uns am Sonntag mal los sein wollten, gab es ein paar Groschen und wir durften zur Kindervorstellung ins Kino. Ein Kino war in der Alsterdorferstraße, ein anderes in der Straße Im Tale. Meistens waren es Indianerfilme, die wir sahen. Während der Vorstellung klimperte ein Mann am Klavier, denn den Tonfilm gab es noch nicht.

Abends übte ich fleißig auf der Mundharmonika, bis ich das erste Lied spielen konnte: „An der Saale hellem Strande...“ Dann kam eine Zeit, wo wir Jungen alles mögliche bastelten. Beliebt waren Flugzeuge mit Propeller, die mit einem Gummiband aufgezogen wurden. Unsere Fertigkeit im Bau von Doppeldeckern war erstaunlich. Zwei Unfälle musste ich verzeichnen. Einmal glitt mir beim Schnitzen das Messer aus und fuhr in den Daumen, so tief, dass man die Stelle heute noch sehen kann. Beim Basteln kann man ja allerlei Dinge gebrauchen, so fand ich eines Tages irgendwo eine Patrone. Wahrscheinlich hatte Vater sie als Andenken mitgebracht. Ich wollte sie für mein Flugzeug gebrauchen. An der Patrone befand sich ein Stift, wahrscheinlich der Zünder, wovon ich aber keine Ahnung hatte. Dieser Stift störte mich. Also ging ich zum Hauklotz, der neben dem Herd stand, um das Holz zu zerkleinern. Dort arbeitete ich ja auch sonst mit meinen Schnitzereien. Nun wollte ich hier den Stift aus der Patrone entfernen. Der aber rührte sich nicht. Ich, so blöd wie ich war, nahm das Ding in den Mund und versuchte den Stift mit den Zähnen zu lockern. Auch das ging nicht. So nahm ich die Patrone zwischen die Finger und legte sie auf den Hauklotz und schlug mit dem Hammer darauf . Dann gab es einen lauten Knall und das Ding flog in den Ofen. Ein Schuss in den Ofen. Wiedergefunden hab ich das Ding nicht. Danach kam mir die Erleuchtung, was wäre gewesen, wenn das im Mund passiert wäre, nicht auszudenken. Auch hier musste ich einen Schutzengel gehabt haben.

Dann kam das Pflichtfach Schwimmen. Erst wurden in der Turnhalle Trockenübungen gemacht, auch zu Hause übte ich die Schwimmbewegungen. Später dann, im Kellinghusenbad war ich einer der Ersten, die sich freischwammen. Unsere Schwimmleidenschaft war groß. Auch nach dem Unterricht wollten wir gern zum Schwimmen. Doch den Groschen, den der Eintritt kostete, hatten wir nicht. Da kam uns eine tolle Idee. Wir stellten uns an die Kasse und wenn dann die Hafenarbeiter kamen, um nach der Arbeit ein Bad zu nehmen, bettelten wir um den Groschen. Meistens mit Erfolg. Wir warteten bis auch der Letzte sein Geld hatte und dann rein ins Vergnügen. Vorher hatte der einarmige Bademeister die Uhrzeit mit Blaustift auf der Badekarte vermerkt, wehe, wir hatten die Badezeit überschritten. Wenn wir dann an seinen Schalter vorbei mussten, bekamen wir etwas mit einer nassen Badehose um die Ohren. Das passierte uns aber nur einmal, später flitzten wir wie die Wiesel an seinem Fenster vorbei.

1923-1924

Dann kam der Tag, da Mutter mit mir zur Andreaskirche in der Bogenstraße ging, um mich bei Pastor Bernitt zum Konfirmandenunterricht anzumelden.Ich habe oft über den weiten Weg von der Knauerstraße zur Bogenstraße gestöhnt. Die Eltern meinten, weil Pastor Bernitt mich getauft hätte, sollte ich auch dort konfirmiert werden.

 

 


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