Haro Hampel

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Diakone des Rauhen Hauses

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Das Rauhe Haus gilt als „Brunnenstube der Inneren Mission“ und ist die Wiedergeburtsstätte des Diakonenamtes in den Kirchen der Reformation nach über tausendjährigem Dornröschenschlaf während der Kirchengeschichte.

Lebensbilder von Diakonen des Rauhen Hauses

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Johann Hinrich Wichern hatte das Rauhe Haus 1833 als junger Kandidat der Theologie mit Hilfe einflussreicher Hamburger Bürger in dem Dorf Horn vor den Toren Hamburgs aus kleinsten Anfängen als „Rettungshaus“ für gefährdete Kinder und Jugendliche gegründet und aufgebaut. Für seine immer umfangreiher werdende pädagogische Arbeit benötigte er schon bald Gehilfen. Aus dem Kreis dieser Gehilfen entwickelte sich später der Beruf des Diakons.

Im Sommer 1834 zog ein Bäckergeselle, namens Josef Baumgärtner, zu Fuß von Basel nach Hamburg, um Wichern als erster Gehilfe für ein mageres Taschengeld von 100 Mark im Jahr bei freier Kost und Logis als Betreuer einer „Knabenfamilie“ zur Hand zu gehen. Nach drei Jahren übernimmt Baumgärtner ein eigenes neu gegründetes Rettungshaus in Mitau im Kurland. Aus seinen „Gehilfen“, die Wichern aus ganz Deutschland ruft und die ihn bei seiner Erziehungsarbeit im Rauhen Haus unterstützen und von den Jungen der Erziehungsfamilien „Brüder“ genannt werden, baut er den hauptberuflichen Mitarbeiterstab der Inneren Mission auf, die „Berufsarbeiter“, die als Hausväter in „Rettungshäusern“, als Strafvollzugsbetreuer oder als Stadtmissionare in ganz Deutschland und im Ausland bis hin nach Übersee tätig sind.

„Treue, gottesfürchtige Männer, so ernst als wahr, so klug als weise, in der Schrift bewandert, im Glauben gegründet, voll Liebe zum armen Volke, geschickt zu solch einem Umgang, der Menschen fürs Himmelreich gewinnt, wünschen wir in Scharen unter das Volk.“

Erst Jahrzehnte später wird man diese „Gehilfen“ entgegen Wicherns ursprünglichen Vorstellungen Diakone nennen. Bis in die 1970er Jahre sprach man von der männlichen Diakonie. Daneben gab es den Beruf der Diakonisse. Danach wurden Ausbildung und Beruf im Rahmen der allgemein sich durchsetzenden Emanzipation auch für Frauen geöffnet. Aus der Brüderschaft wurde die Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses. Heute bildet die Fachhochschule des Rauhen Hauses in Hamburg Frauen undMänner zu Diplom-Sozialpädagog(inn)en und Diakon(inn)en aus.

Viele Bände der gelben Buchreihe sind jetzt auch als ebook oder als amazon-Direktdruck-Printbücher zu erhalten.  Hier können Sie reinlesen:

Band 1 - Band 2 - Band 4-1 Alfred Tetens - Band 4-b Anthologie 2015 - Band 5 - Band 6 - Band 11= Diakone RH - Band 15 = neu bearbeitet Band 17 = neu bearbeitet - Band 18 = neu bearbeitet - Band 19 Band 20 Band 21 - Band 22 - Band 26 -  Band 27 - Band 30 Band 31 Band 32 - Band 33 - Band 36 - Band 37 - Band 39 - Band 40 - Band 41  - Band 42 Band 43 - Band 44 - Band 45 - Band 46 - Band 47 = neu bearbeitet Band 48 - Band 58 Band 59 Band 60 - Band 64 - Band 65  = Wichern - Band 68 - Band 69 - Band 70 - Band 71 - Band 73 = Pastoren in Grevesmühlen - Band 76 - Band 78 - Band 79 -


Harro Hampel

Konviktmeister Volker Krolzik schrieb zu seinem Tode im Oktober 2007 diesen Nachruf:

Bruder Hampel wurde am 15. September 1928 in Grunau in Schlesien geboren und zog 1931 mit seinen Eltern nach Berlin, wo er auch aufwuchs. Seine Jugend, sein Schul- und Konfirmandenunterricht waren vom Krieg geprägt. Da die ganze Klasse 1941 und 1943 jeweils für mehrere Monate aufs Land verschickt wurde, brach auch sein Konfirmandenunterricht ab. Erst 1951 wurde der junge Mann in Berlin-Lichtenberg konfirmiert und erhielt den oben stehenden Konfirmationsspruch, der ihm inzwischen zur Lebenserfahrung geworden war.

Im April 1945 erhielt Harro Hampel wegen Einberufung zum Volkssturm vorzeitig das Zeugnis der Mittleren Reife. Als er Ende Juni 1945 allein nach Berlin zurückkehrte, versuchte er, sich ein neues Leben aufzubauen, und begann ein halbes Jahr später mit dem Studium der Sprachwissenschaften. Aufgrund seines Engagements in der evangelischen Jugend wurde er 1946 von den sowjetischen Behörden verhaftet und von einem Militärtribunal zu zehn Jahren Freiheitsentzug wegen „Mitgliedschaft in einer illegalen Untergrundbewegung“ verurteilt. Bis Ostern 1951 saß er im KZ Sachsenhausen und einer anderen Anstalt ein und kehrte mit einer schweren Tuberkulose und anderen Krankheiten völlig unterernährt nach Berlin zurück. Dort fand er in der Kirche wieder ein Zuhause und eine Anstellung. Seine Bemühungen um eine Diakonenausbildung schlugen aufgrund des unsicheren Gesundheitszustandes fehl.

Weihnachten 1952 heiratete er Waltraud, die er in der Gemeindearbeit kennen gelernt hatte.

Wenig später mussten sie aus politischen Gründen nach West-Berlin fliehen und wurden von

dort aus nach Hamburg ausgeflogen. Harro fand eine Anstellung als Gemeindehelfer und kam 1956 mit Unterstützung des zuständigen Propstes in die Diakonenausbildung des Rauhen Hauses.

Diese absolvierte er als externer Schüler und Familienvater berufsbegleitend. 1955 legte er die Diakonen-, die Religionslehrer- und die Verwaltungsprüfungen ab und wurde als

Gemeindediakon nach Bremen entsandt. 1961 wurde er zum Diakon Jesu Christi ordiniert.

Segensreich wirkte Bruder Hampel in zwei Bremer Gemeinden und ab 1964 als Pastor der

St.-Lamberti-Gemeinde in Eckwarden/Oldenburg. In dem Dienst der Diakonie, der

Wortverkündigung und Seelsorge wurde er von seiner Frau Waltraud intensiv unterstützt.


Der Wechsel vom Diakonen- ins Pfarramt war für ihn eine organische und schlüssige

Fortsetzung seines Weges in der Nachfolge Jesu. Eine erneute Ordination lehnte er ab, da

diese bereits 1961 erfolgt sei. So wurde er vom zuständigen Bischof und Propst Prehn lediglich in die Pfarrstelle eingeführt.

Mit Leib und Seele war Harro Hampel ein Rauhhäusler, der im Konvikt Bremen-Oldenburg-Ostfriesland beheimatet und bis zuletzt aktiv war. Seine humorvolle, manchmal auch sperrige Art hat das Leben des Konviktes bereichert. Harro und Waltraud Hampel haben dieses Konvikt mitgeprägt und in der Fürbitte ebenso wie die Gesamtgemeinschaft mitgetragen.

Die letzten Jahre waren von der zunehmend aggressiven Krebserkrankung geprägt. Nachdem

er nur noch palliativ behandelt wurde, konnte er Mitte September im Kreis der Familie und

einiger Brüder noch Geburtstag feiern und hat danach bewusst Abschied genommen. Begleitet von seiner Frau und seiner Schwester sowie den Kindern und Enkeln ist er durch die letzten Tage gegangen und am Donnerstagabend ganz ruhig eingeschlafen. Bruder Hampel verstarb am 11. Oktober 2007.

Gemeinsam mit Waltraud Hampel, den drei Kindern, Schwieger- und Enkelkindern danken wir Gott für dieses reiche und erfüllte Leben und sein Wirken durch unseren Bruder Harro Hampel. Für sie und uns erbitten wir vom Heiligen Geist den Trost und die heilsame Hoffnung der Kinder Gottes.

Der Abschiedsgottesdienst fand am Freitag, dem 19. Oktober, um 14.00 Uhr in der Evangelischen Kirche Ahlhorn, Kirchstraße, statt.


Im Juli 1998 besuchte der Webmaster Harro Hampel während einer Fahrradtour:

Um 14.30 Uhr war ich bei Hampels verabredet. In Ahlhorn fuhr eine Dame per Fahrrad mit Kuchen vom Bäcker vor mir her und wies mir den Weg zu Hampels Haus: Es war Frau Waltraud Hampel persönlich.

Harro war Mitte der 1950er Jahre zu meiner Zeit zur Ausbildung im Rauhen Haus, bekam jedoch als Helfer in der Kirchengemeinde Wentorf, weil er bereits verheiratet war, das Privileg einer zweijährigen Diakonenkurzausbildung ohne den sonst obligatorischen praktischen Einsatz im Erziehungsdienst im Rauhen Haus und ohne Wohlfahrtspflegerexamen. Harro war am Ende des Krieges mit 17 Jahren noch Soldat geworden und zwar im „schwarzen Rock“ bei der Waffen-SS, wozu man ihn bei der Musterung überrumpelt hatte. Deswegen hatten ihn die Russen jahrelang eingesperrt. Viele seiner Kameraden waren nach Sibirien verbracht worden und hatten die Internierungslager nicht überlebt. Harro war von den Haftjahren geprägt und gesundheitlich stark lädiert, hatte aber überlebt und daraus die Konsequenz und Motivation gezogen, in den kirchlichen Dienst zu treten. Ich hatte ihn Mitte der 1960er Jahre einmal von Soest aus in Eckwarden im Land Butjadingen besucht, wo er damals als Pastor wirkte.

Die Begegnung nach so langer Zeit war recht aufschlussreich und interessant. Er berichtete, dass er jahrelang im Urlaub Hochgebirgswanderungen und Bergklettertouren unternommen habe und auch jetzt wieder 70jährig zusammen mit seiner Frau eine Höhentour von Berghütte zu Berghütte über die Dolomiten plane: Hut ab!


© Jürgen Ruszkowski

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 Aus der gelben Buchreihe des Webmasters

Band 10 - Band 10  - 

Autobiographie des Webmasters

Rückblicke:   27 Jahre Himmelslotse  im Seemannsheim  -  ganz persönliche Erinnerungen an das Werden und Wirken


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- Band 11

Genossen der Barmherzigkeit 

  Diakone des Rauhen Hauses 


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Band 12 - Band 12  

 

Autobiographie: 

Diakon Karlheinz Franke 

 

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Band 13  - Band 13  

 

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